News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Fast Blinder kann nach Gentherapie wieder sehen  
  Ein nahezu blinder 18-jähriger Brite sieht dank einer Gentherapie wieder fast normal. Stephen Howarth kann seit der Behandlung wieder alleine bei Nacht durch die Straßen gehen.  
Dies berichteten Wissenschaftler des University College London und des Moorfields Eye Hospitals in London am Montag.

Vor der Operation konnte Howarth extrem schlecht sehen, vor allem bei Nacht. Im Laufe der Zeit hätte er das Augenlicht wegen einer vererbbaren Netzhauterkrankung komplett verloren.
...
Die Studie "Effect of Gene Therapy on Visual Function in Leber's Congenital Amaurosis" ist im "New England Journal of Medicine" erschienen (27.4.08; doi: 10.1056/NEJMoa0802268).
->   Studie im NEJM
...
Kleine Veränderung mit großem Resultat
Howarth konnte sich im Dunklen zuvor nur extrem langsam bewegen, es kostete ihn fast eine Minute, um ein paar Schritte zu gehen. Es war ihm einzig möglich, extrem helles Licht von vorbeifahrenden Autos zu erkennen.

Nach dem Eingriff konnte er zum ersten Mal das Pflaster, den Gehsteig und Straßenmarkierungen sehen. "Es ist eine kleine Veränderung, aber es macht einen großen Unterschied für mich", sagte Howarth.
Operation bei anderen weniger erfolgreich
Er leidet an der sogenannten Leberschen kongenitale Amaurose (LCA) - eine Erbkrankheit, bei der die Lichtrezeptoren der Netzhaut betroffen sind.

In einer komplizierten Operation haben die britischen Ärzte mit Hilfe eines viralen Vektors nun gesunde Kopien des Gens RPE65 genau in jene Augenregionen injiziiert.

Er ist einer von drei Patienten, die sich der Operation unterzogen haben. Bei den anderen Patienten stellte sich allerdings keine Besserung ein.

[science.ORF.at/APA/dpa, 28.4.08]
->   Operationsmethode und Videos (BBC)
->   Lebersche kongenitale Amaurose
->   Moorfields Eye Hospital
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010