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Diamantenstaub in menschlichen Zellen  
  Taiwanesische Forscher haben eine preiswerte Methode entwickelt, um Nano-Diamanten herzustellen. Diese können in der Gentherapie und zur Verabreichung von Medikamenten eingesetzt werden kann.  
Das Strahlen der edlen Steine
Wird Diamantenstaub mit Laserlicht oder Elektronen beschossen, beginnt er zu fluoreszieren. Die feinen Partikel können dann dafür verwendet werden, die Bewegung von Zellen im Körper zu beobachten.

Einziger Wermutstropfen bisher: Die Mini-Diamanten waren für den breiten medizinischen Einsatz zu teuer. Nun haben Taiwanesische Forscher rund um Wunshain Fann und Huan-Cheng Chang vom Institut für Atom- und Molekularwissenschaften in Taipei eine Methode entwickelt, die die Kosten auf ein Hundertstel senkt.
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Der Artikel "Mass production and dynamic imaging of fluorescent nanodiamonds" erschien online in Nature Nanotechnology (DOI:10.1038/nnano.2008.99).
->   Link zum Abstract
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Beschuss mit Helium-Ionen
Das teure an den medizinisch eingesetzten Diamanten ist nicht nur der Rohstoff, sondern die Bestrahlung. Um den Diamantenstaub mit niedrigerem Aufwand und geringeren Kosten als bisher zum Leuchten zu bringen, verwendeten die Forscher Helium-Ionen statt Laser oder Elektronenstrahlung.

Die Diamanten sind kleiner als 100 Nanometer und damit so groß wie die kleinsten Viren. Sollte es den Forschern gelingen, die Größe der Diamanten zu reduzieren, könnten damit auch Marker zur Funktionsweise von Zellkomponenten hergestellt werden.
Winzige Gentransporter
Die Diamanten könnten überdies zur Beobachtung von Stammzellen in sich entwickelnden Geweben eingesetzt werden. Sie können laut Angaben der Forscher aber auch dazu dienen, Medikamente in Zellen abzuladen, etwa in der Gentherapie oder zur Verabreichung von DNA-Vakzinen. Letztere sind Impfstoffe, die genetisch veränderte DNA in Zellen einbauen, um eine Immunreaktion auszulösen.

Bisher wurden in der Medizin als Ersatz für die teuren Diamanten Farbstoffe oder Halbleiter verwendet. Diese neigen jedoch zu störendem Blinken bei der Lichtabgabe. Ein weiterer Vorteil der Diamanten ist, dass sie stabil und ungiftig sind.

Mark Hammer, science.ORF.at, 30.4.08.
->   Institut für Atom- und Molekularwissenschaften, Taipei
->   Risiko:dialog Nanotechnologie
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01.01.2010