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Psychologie im TV schreckt ab  
  Die Darstellung von Psychologen in Comedy-Sendungen im Fernsehen reduziert das Vertrauen in die Psychotherapie. Das haben US-Psychologen bei einer Befragung von Studenten herausgefunden.  
Auf der Couch
Vom schlecht gelaunten Mafioso in den "Sopranos" bis zum liebenswerten Cop "Monk" - viele Charaktere US-amerikanischer Comedy-Sendungen suchen Hilfe bei Psychologen und Psychotherapeuten.

Forscher der Universität Iowa wollten herausfinden, ob sich das Bild, das in diesen Sendungen von Patienten, Psychologen und Therapien vermittelt wird, darauf auswirkt, ob Menschen mit psychischen Problemen Rat und Hilfe suchen.

Sie befragten 369 Studenten und Studentinnen zu ihrem Fernsehverhalten, ihrem Bild der Psychoanalyse und ihrer Bereitschaft, bei Problemen Psychologen aufzusuchen. Das Ergebnis: Wer die Sendungen gesehen hat, ist weniger geneigt, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Verrückte Fernsehwelt
Die Studienautoren führen dies darauf zurück, dass Therapeuten und Patienten im Fernsehen oft als Clowns dargestellt werden, sie wirkten zu "verrückt". Darüber hinaus würden sich viele Fernsehpsychologen nicht korrekt verhalten: Sie schlafen mit ihren Patienten oder reden mit Dritten über die Therapiegespräche. So entsteht laut den Autoren ein Bild der Psychologen, das in der Wirklichkeit meist nicht zutrifft.

Die Studie "The influence of television on willingness to seek therapy" ist im "Journal of Clinical Psychology" erschienen (64: 1-20).

Mark Hammer, science.ORF.at, 2.5.08.
->   Pressemeldung der Universität Iowa
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01.01.2010