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Immundoping durch den Nachwuchs  
  Während der Schwangerschaft wandern Zellen des Kindes über die Plazenta in den Körper der Mutter ein und überleben dort mitunter jahrelang. Möglicherweise schützen sie Frauen vor Brustkrebs.  
Fötaler Krebsschutz
Hinweise auf eine positive Wirkung des sogenannten Mikrochimärismus hat Vijayakrishna K. Gadi in einer Studie an 99 Müttern gefunden. Ein Teil davon hatte Brustkrebs, bei ihnen waren die kindlichen Fremdzellen relativ selten, nämlich in 26 Prozent der Fälle nachweisbar. Bei den gesunden Müttern betrug der Wert 56 Prozent, außerdem war auch die Zahl der Zellen deutlich höher (PLoS ONE, 3(3): e1706).

Dass hier tatsächlich ein kausaler Zusammenhang bestehen könnte, zeigt eine kleine Folgeuntersuchung, bei der acht Brustkrebspatientinnen ein Impfstoff zur Anregung des Immunsystems verabreicht wurde. Obwohl vor der Impfung bei keiner der Frauen fremde Zellen gefunden wurden, waren sie danach bei zweien plötzlich vorhanden.

Das spricht dafür, "dass die Impfung entweder fötale Zellen mobilisiert oder vermehrt hat", sagt Gradi gegenüber der Zeitschrift "New Scientist". Folgestudien mit mehr Teilnehmerinnen sollen nun klären, ob an der Vermutung etwas dran ist.

Robert Czepel, science.ORF.at, 2.5.08
->   Vijayakrishna K. Gadi
->   Mikrochimärismus - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010