News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Null bis 50.000 Euro: Was Uniräte verdienen  
  Universitätsräte an den österreichischen Hochschulen verdienen zwischen null und mehr als 50.000 Euro pro Jahr. Höchst unterschiedlich ist auch die Anzahl der Sitzungen, an denen sie teilnehmen.  
Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP).

Mit deutlichem Abstand "Gagenkaiserin" war dabei die ehemalige Vorsitzende des Uni-Rats der Medizin-Uni Wien (MUW), Theresa Jordis, mit einer Vergütung von mehr als 50.000 Euro pro Jahr. Uni-Räte an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien arbeiteten dagegen unentgeltlich.
Medizin-Uni Wien ist Spitzenreiter
Die Universitätsräte setzen ihre Vergütung selbst fest. Deshalb gibt es an den einzelnen Universitäten stark unterschiedliche Regelungen - diese reichen von monatlichen bzw. jährlichen Fixbeträgen über Entgelte pro Sitzung bis zu einer Kombination der verschiedenen Varianten.

Die MUW als Spitzenreiter orientierte sich dabei am Fixbezug des Rektors, der 2003 exklusive Prämien 140.000 Euro ausmachte mit jährlicher Anpassung an den Verbraucherpreisindex.

Die Vorsitzende erhielt davon 35,71 Prozent, der Stellvertreter 21,42 Prozent und die drei restlichen Mitglieder 14,28 Prozent dieser Summe.
Auch in Innsbruck Topgagen
Ebenfalls gut verdienen die Räte an der Medizin-Uni Innsbruck: Sie kassieren monatlich zwischen 1.000 (einfaches Mitglied) und 2.000 (Vorsitzender) Euro. Dazu kommen noch Sitzungsgelder von 300 Euro pro angefangenem Tag und der Ersatz der Barauslagen.
Kunst-Unis bieten mehr Geld als Uni Wien
An der größten Uni des Landes, der Uni Wien, wird eine Jahresvergütung zwischen 5.000 (einfaches Mitglied) und 7.000 Euro (Vorsitzender) gewährt, pro teilgenommener Sitzung gibt es 200 Euro, auswärtigen Mitgliedern werden außerdem Reise- und Aufenthaltskosten ersetzt. Für Klausuren gibt es Reisekosten und Sitzungsgeld, bei Arbeitsbesuchen Reisekosten und tatsächliche Aufenthaltsspesen, die mit dem Sitzungsgeld pro Tag begrenzt sind.

Lukrativer ist der Uni-Rats-Vorsitz an der Universität für angewandte Kunst Wien, einer der kleinsten Universitäten: Dort erhält der Vorsitzende 11.000 Euro pro Jahr.

Auch am Mozarteum Salzburg entlohnen sich die Uniräte großzügiger als an der Uni Wien: Sie genehmigten sich zwischen 6.000 (einfaches Mitglied) und 8.000 Euro (Vorsitzender) zuzüglich Sitzungsgeld von 300 Euro.
In Wien wird am meisten "gesessen"
Die höchste Sitzungsintensität wiesen im Jahr 2006 die Räte der Uni Wien und der MUW auf: An der MUW fanden laut Hahn zehn "für Uniräte relevante Sitzungen" statt, an der Uni Wien waren acht plus zwei Ausschüsse.

Mit vier Sitzungen kam man dagegen an der Uni Salzburg, der Montan-Uni Leoben, der Kunst-Uni Linz und der Akademie der bildenden Künste aus.

[science.ORF.at/APA, 5.5.08]
->   Wissenschaftsministerium
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Uniräte: Viel Prominenz, wenige Frauen (8.1.08)
->   Die Ökonomie dominiert im Netzwerk der Uniräte (19.9.07)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010