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Wasser: Verfahren entfernt Medikamente  
  Reste von Medikamenten sind ein Problem für die Trinkwassersicherheit. Ein neues Verfahren von Forschern der Austrian Research Centers (ARC) kann solche Substanzen aus dem Wasser entfernen.  
Wirkkaskaden im Körper
Rückstände von Medikamenten sind in Abwässern meist nur in vergleichsweise geringen Mengen enthalten. Dennoch schaden sie mitunter der menschlichen Gesundheit, sofern sie in den Trinkwasserkreislauf gelangen.

"Viele Arzneien greifen schon in geringsten Mengen in den Hormonhaushalt ein und lösen dort ganze Kaskaden an Wirkungen aus", erklärte Monika Schönerklee von Water Management der ARC. Ähnliche Wirkungen konnten auch schon für Tiere - etwa Amphibien - und ganze Ökosysteme nachgewiesen werden.
Konzentrieren, Filtern, Spalten
Für die Seibersdorfer Entwicklung, ein sogenanntes Hybridreinigungsverfahren, wird kontaminiertes Wasser in einem ersten Schritt durch Membranen konzentriert. Dabei wird die Flüssigkeit durch Mikro- und Nanometer-große Poren der Membran gepresst. Passieren kann praktisch nur reines Wasser, alle organischen Substanzen werden zurückgehalten und angereichert. Ist die Suppe dick genug, kommt der zweite Schritt des Verfahrens zur Anwendung, die elektrochemische Oxidation.

Dabei werden die Substanzen durch elektrischen Strom gespalten. Zusätzlich sorgt eine spezielle Beschichtungen der Elektroden dafür, dass praktisch alles in die kleinstmöglichen Teile zerlegt wird. Der Fachausdruck dafür heißt Mineralisation, übrig bleiben letztendlich Salze und Kohlendioxid.
Ziel: Anwendung in Krankenhäusern
Derzeit existiert die Anlage im kleintechnischen Maßstab, die Seibersdorfer Forscher überlegen allerdings schon Testbetriebe in Krankenhäusern, wo besonders viele Medikamente anfallen. Probleme mit derlei Substanzen gibt es vor allem dort, wo Trinkwasser Flüssen und Seen entnommen wird. In Österreich stammt der Großteil des Trinkwassers aus unterirdischen Quellen.

[science.ORF.at/APA, 6.5.08]
->   Austrian Research Centers
 
 
 
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01.01.2010