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Kontrollgerät für Atombehörde entwickelt  
  Knapp 190 Nationen haben mittlerweile den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, der unter anderem zur Abrüstung von Kernwaffen verpflichtet. Ein neues Messgerät könnte das nun überprüfen.  
Über die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrages wacht die internationale Atomenergiekommission IAEA. Allerdings sind ihr aus politischen Gründen mitunter die Hände bei der Recherche in den jeweiligen Ländern gebunden.

Ideal wäre daher ein Messgerät, mit dem sich vor Ort die Herstellung spaltbaren und insbesondere waffenfähigen Materials nachweisen ließe. US-Physiker haben nun einen Prototyp vorgestellt, der genau das kann.
Corpus delicti: Antineutrino-Reaktion
Das rund einen Kubikmeter große Messgerät ist hat einen flüssigen Kern, der 0,1 Prozent des Elements Gadolinium enthält. Diverse Schutzschichten schirmen ungewollte Signale ab, Detektoren im Inneren des Geräts halten wiederum Ausschau nach der Spur einer typischen Antineutrino-Reaktion, die auf die Anwesenheit spaltbaren Materials hinweist.

Wie das Team um Adam Bernstein vom Lawrence Livermore National Laboratory berichtet, kann das Gerät innerhalb von fünf Stunden registrieren, ob ein Reaktor an- oder ausgeschaltet wurde. Die Fehlerrate beträgt weniger als ein Prozent. Energieumsatz und Isotopengehalt kann man damit ebenfalls messen, schreiben die Forscher im "Journal of Applied Physics" (Bd. 103, S. 074905).

[science.ORF.at, 8.5.08]
->   Lawrence Livermore National Laboratory
->   Atomwaffensperrvertrag - Wikipedia
->   International Atomic Energy Agency
 
 
 
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01.01.2010