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Zusammenhang von Übergewicht und Entzündungen  
  Menschen mit Übergewicht haben ein höheres Risiko für Herzinfarkt und Diabetes. Welche Rolle dabei Entzündungen spielen, untersucht ein internationales Forschungsprojekt der Medizin-Uni Wien.  
EU-Projekt der Medizin-Uni Wien
Die beste Therapie bei Fettleibigkeit ist unbestritten Kalorienreduzierung und gezielte Bewegung, aber viele von Übergewicht geplagte Menschen schaffen es schlichtweg nicht.

Das Krankheitsrisiko dieser Menschen und damit auch die Kosten für das Gesundheitssystem zu reduzieren ist die Zielsetzung des kürzlich bewilligten Projektes im 7. Rahmenprogramm der EU, das von der Medizinuni Wien koordiniert wird.
Mehr Fett, höheres Entzündungsrisiko
Was man heute über den Zusammenhang zwischen Fettgewebe und Entzündung weiß, dazu sagte der Projekt-Koordinator Thomas Stulnig von der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin im ORF-Radio: "Je mehr Fettmasse vorhanden ist, desto eher kommt es dann zu einer Entzündung in diesem Fettgewebe."

Man hat bisher eigentlich nur Vermutungen über die Zusammenhänge: "Vermutungen, dass bestimmte Organellen in der Zelle durch bestimmte Nährstoffe sozusagen in Stress versetzt werden. Hier gibt es einige Modelle, aber bewiesen - besonders beim Menschen - ist hier leider noch nichts", so Stulnig.
Wichtige Rolle der Botenstoffe
Dabei dürften Botenstoffe, die Adipokine, die von den Fettzellen ausgestoßen werden und die ihrerseits Entzündungsvermittelnde Stoffe anlocken, eine Rolle spielen.

Über die Dringlichkeit, entsprechende Beweise auf den Tisch legen zu können, meinte Stulnig: "Das ist deshalb so wichtig, weil die Entzündungsvorgänge ganz stark damit assoziiert sind, dass die adipösen Patienten dann eben Diabetes und Herzkreislauferkrankungen entwickeln."

Fände man eine Möglichkeit in die Entzündungsvorgänge einzugreifen - so Thomas Stulnig - könnte man wahrscheinlich die gefürchteten Folgeerkrankungen von Fettsucht verhindern. Der stete Anstieg der Anzahl fettleibiger Menschen in der heutigen Zeit verleihe der diesbezüglichen Forschungsarbeit besondere Dringlichkeit.

Eveline Schütz, Ö1 Wissenschaft, 14.5.08
->   Medizin-Uni Wien
 
 
 
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01.01.2010