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Massaker an Steinzeitmenschen geklärt  
  Bei dem Massaker an 34 Steinzeitmenschen bei Heilbronn vor 7.000 Jahren ging es vermutlich um eine Entführung. Wie Forscher herausgefunden haben, raubte ein Stamm dem anderen wohl die Frauen.  
Genetische Untersuchungen der Zähne hätten ergeben, dass sich unter den einheimischen Opfern des "Massakers von Talheim" - anders als unter den Angreifern - nur Männer und Kinder befanden.

Davon berichtet die Forschergruppe unter der Führung der Universität Durham in Großbritannien in der Zeitschrift "Antiquity".
Einheimische Frauen wurden verschont
"Unsere Analyse deutet darauf hin, dass die einheimischen Frauen als irgendwie besonders angesehen wurden und deshalb am Leben gelassen wurden", sagte Alex Bentley von der Anthropologischen Fakultät in Durham. Sie seien wahrscheinlich gefangen genommen worden.

Die Skelette der Steinzeitmenschen wurden 1983 entdeckt. Ihre Leichen waren in einer Grube bei Heilbronn verscharrt worden. Seitdem versuchen Archäologen, Gerichtsmediziner und Anthropologen, den Tathergang zu ermitteln.

Den Funden wird große Bedeutung beigemessen, weil sie die ersten Zeugnisse für Gewalt in der Jungsteinzeit waren. Eine Ausstellung im Neanderthal Museum im nordrhein-westfälischen Mettmann zeigt noch bis zum 22. Juni eine Rekonstruktion des Mordes.

[science.ORF.at/dpa, 3.6.08]
->   Antiquity
->   Durham University
 
 
 
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01.01.2010