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Donau-Uni: Vize-Rektorinnen treten zurück  
  Die Turbulenzen um die Donau-Universität Krems (DUK) nehmen kein Ende: Am Montag teilten die zwei Vizerektorinnen der DUK, Ada Pellert und Hanna Risku, ihren Rücktritt per 1. Juli mit.  
Sie haben damit auf eine Mitteilung an alle DUK-Mitarbeiter reagiert, in der Rektor Heinrich Kern mitteilte, dass "die Umsetzung der am 1. April 2008 getroffenen Vereinbarungen aufgrund rechtlicher Probleme bis zu einer Entscheidung der Träger aufgeschoben wird". Der Uni-Rat werde bis dahin keine weiteren Beschlüsse fassen, diese Entscheidung des Uni-Rats habe zur Folge, "dass die Leitungsstruktur wie bisher weiter bestehen bleibt".
Rektor sollte zurücktreten
Laut der Vereinbarung einer Universitätsratssitzung vom 1. April 2008 sollte der Rektor mit 1. Juni von seinem Amt zurücktreten und Gründungsbeauftragter für die geplante Privatuniversität im Bereich "Life Science/Medizin" werden. Der Rektorenposten sollte umgehend ausgeschrieben werden.

Ada Pellert, derzeit Vizerektorin für Strukturfragen, sollte so eine weitere Chance für eine Bewerbung erhalten: Sie war 2007 bei der Rektorenbestellung nicht berücksichtigt worden, was eine Beschwerde des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen nach sich gezogen hatte.

"Wenn man Vereinbarungen trifft, dann müssen die Eckpfeiler in dem Veränderungsprozess auch eingehalten werden", sagte Pellert gegenüber der APA. Dabei hätten die erarbeiteten Vereinbarungen über die neue Struktur der DUK laut Pellert "interessantes Potenzial" gehabt: "Das hat eigentlich im Grundsatz gepasst".
"Wir werden auf unbestimmte Zeit vertröstet"
Der Universitätsrat hat sich im April für die Trennung der Kompetenzen in die Bereiche "Life Science" bzw. "Weiterbildung" entschlossen und den Aufbau von zwei "Schools" (Fakultäten) zur postgradualen Ausbildung entschieden. Die Kompetenzen für "Life Science" sollten Kern und Vizerektor Jürgen Willer wahrnehmen, jene für "Weiterbildung" (u.a. Personal, Finanzen und Kommunikation) die Vizerektorinnen Pellert und Risku.

Die DUK-Rektorenstelle sollte eigentlich schon im ersten Quartal 2008 ausgeschrieben werden. "Dann hieß es 1. April, dann 1. Juni - jetzt werden wir auf unbestimmte Zeit vertröstet", reagierte Risku, Vizerektorin für Lehre und Weiterbildung, auf die Mitteilung Kerns. Für den Rücktritt vom Rücktritt würde Risku ein "starkes Signal ganz anderer Ernsthaftigkeit und von anderen Verhandlungspartnern" benötigen, mit denen die Zukunft der DUK gestaltet werden könne.
"Kein Platz für Frauen"
"Hier ist kein Platz für Frauen. Hier gibt es keine Möglichkeit, sinnvolle Chancen zu nutzen", so Risku. In den fünf Monaten, in denen sie nun bereits im Vizerektorat sei, habe sie erlebt, "dass etwas möglich ist, was wir nicht für möglich halten". "Öffentliche wie auch veröffentlichte Vereinbarungen" würden regelmäßig nicht eingehalten. An der DUK gebe bei den bestehenden Machtstrukturen keinen Platz für neue Situationen und neue Personen.

Für Pellert bräuchte es einen "klaren Plan, der wirklich eingehalten wird und mit wirklichem Commitment versehen ist". "Ich weiß allerdings nicht, ob das in diesem Umfeld möglich ist", so Pellert weiter. Auf die Frage nach ihrer Bewerbung bei einer Ausschreibung des Rektorenposten sagte die Vizerektorin: "Das steht derzeit nicht zur Debatte."

[science.ORF.at/APA, 2.6.08]
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01.01.2010