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Forscher: Fußball braucht mehr "Hirn" als Schach  
  Fußballspielen verlangt dem Gehirn mehr ab als Schach. Der Schachspieler denke eindimensional, der Profifußballer hingegen brauche ein Gespür für den Raum, Ballgefühl und permanente Koordination.  
Das sagte der Tübinger Neurologe Hans-Peter Thier am Mittwoch in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

"Ständig muss der Fußballspieler den Flug des Balls berechnen und seine Gegner dabei im Auge haben," beschreibt Thier.
Wie ein Schweizer Messer
Thier, einer der vier Direktoren des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung an der Universität Tübingen, verglich die Leistung eines Bundesliga-Fußballers mit einem Schweizer Messer. Dessen Werkzeuge vom Dosenöffner über den Schraubenzieher bis hin zum Sägemesser werden - übertragen gesehen - von einem Fußballspieler gleichzeitig abverlangt und genutzt.

Die ständige Koordinationsarbeit eines Fußballers während eines Spiels könne ohne weiteres mit der Leistung eines Konzertpianisten verglichen werden.
Fußball-Roboter haben keine Chance
Die Gehirne etwa der deutschen EM-Fußballer müssten bei jedem Spiel im Wettbewerb anspruchsvollere Aufgaben lösen als etwa ein Großmeister des Schachs.

Thier nannte ein Beispiel für die Leistung eines Fußballspielers: "Ein Computer kann beim Schach gegen einen Menschen gewinnen, aber ein Fußball-Roboter ist selbst gegen einen fünfjährigen Schützen ohne Chance."

[science.ORF.at/APA/dpa, 11.6.08]
->   Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
->   Das Stichwort "Fußball" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010