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F&E: Unternehmen sind treibende Kraft  
  Die österreichischen Unternehmen, die mehr in Forschung investierten, sind die treibende Kraft hinter der Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in den vergangenen Jahren.  
Daran ändern auch nichts die zuletzt deutlich gestiegenen öffentlichen Mittel, heißt es im nun veröffentlichten "Österreichischen Forschungs- und Technologiebericht 2008".

So ist seit 1999 die F&E-Finanzierung durch den Unternehmenssektor in keinem Jahr um weniger als acht Prozent gewachsen.
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Genau Zahlen
Insgesamt liegen die F&E-Ausgaben in Österreich in diesem Jahr bei 2,63 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen (2007: 2,55 Prozent), heißt es in dem im Auftrag des Wissenschafts-, Infrastruktur- sowie Wirtschaftsministeriums erstellten Bericht. Insgesamt werden heuer 7,512 Mrd. Euro für F&E aufgewendet, 3,65 Mrd. Euro davon (48,6 Prozent) kommen vom Unternehmenssektor und 2,59 Mrd. Euro (34,5 Prozent) von der öffentlichen Hand.
->   Zum Forschungs- und Technologiebericht 2008
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Unabhängig von der konjunkturellen Lage
Selbst während des konjunkturellen Abschwungs 2001/02 haben die Unternehmen laut dem Bericht ihre Finanzierungsleistung nicht reduziert. Offensichtlich würden die Firmen F&E als langfristige Investition sehen und ihre F&E-Ausgaben unabhängig von der konjunkturellen Lage planen.

Die Autoren des Berichts erwarten daher, "dass die F&E-Finanzierung durch den Unternehmenssektor auch im für die nächsten Jahre erwarteten Konjunkturabschwung weiter wächst".
Stetige Förderung wichtig
Bezüglich des Finanzierungsanteils von Bund und Ländern am gesamten F&E-Kuchen sieht der Bericht - nach einigen Fluktuationen zu Beginn des Jahrzehnts - ein "wieder stabiles" Anwachsen um jährlich etwa 150 Mio. Euro.

Nachdem der Anteil der öffentlichen Hand an der gesamten F&E-Finanzierung im Jahr 2004 einen Tiefststand von 31,8 Prozent erreicht hat, wächst er seither wieder und erreicht 2008 voraussichtlich 34,5 Prozent. Für die Autoren des Berichts unterstreicht dieses Auf und Ab "die Wichtigkeit einer Verstetigung der öffentlichen Fördermittel, um zu große Schwankungen zu vermeiden".
Niedrige Spezialisierung
Nach wie vor weist Österreich im internationalen Vergleich laut den Studienautoren eine relativ niedrigere Spezialisierung aus. Eine Analyse der Patentstatistik ergab, dass "Bauwesen, Bergbau" (zehn Prozent aller heimischen Patente) anteilsmäßig das "bedeutsamste Technologiefeld" sind, gefolgt von den Feldern "Gebrauchsgüter" (acht Prozent) und "Elektrotechnik" (sechs Prozent).
Schwächen reduziert
Trotz des allgemein niedrigen Spezialisierungsgrads finden sich laut Bericht in der heimischen Wirtschaft einige Technologiefelder, in denen das Land "stärker als die Gesamtzahl der EU" spezialisiert sei. "Traditionelle Stärken" wie die Materialwissenschaften, Werkzeugmaschinen und Bauwesen wurden beibehalten, "während Schwächen in Informationstechnologien, Medizintechnik oder Halbleitern reduziert werden konnten bzw. sich in Stärken verwandelt haben".

So stimme auch nur mehr zum Teil der Befund, dass das Land vor allem in Niedrig- und Mitteltechnologien spezialisiert sei.

[science.ORF.at/APA, 23.6.08]
 
 
 
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01.01.2010