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Unis: Immer weniger Geld ohne Zweckwidmung  
  Die Universitäten erhalten immer weniger Geld ohne "Mascherl". Dagegen steigt der Anteil der gebundenen Mittel etwa durch antragsorientierte Forschung, Unternehmen und ausländische Organisationen.  
Wie aus dem neuen, im Auftrag des Wissenschafts-, Infrastruktur- sowie Wirtschaftsministeriums erstellten "Forschungs- und Technologiebericht 2008" hervorgeht, sinkt der Anteil des sogenannten "General University Funds" (GUF) an den gesamten Hochschulausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E).
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GUF
Der GUF ist jenes Budget für Forschung und Lehre, das ohne Zweckwidmung zur Verfügung gestellt wird. Dessen Anteil liegt mittlerweile bei unter 70 Prozent. 1993 lag der GUF-Anteil noch bei 82,75 Prozent der gesamten Hochschul-Ausgaben für F&E. Bis zum Jahr 2004 sank dieser Budget-Anteil auf nur noch 69,79 Prozent.
->   Zum Forschungs- und Technologiebericht 2008
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Großer Teil vom FWF ...
Im Gegensatz dazu stieg der Anteil der antragsorientierten Forschung von 14,46 Prozent im Jahr 1993 auf 18,73 Prozent im Jahr 2004. Ein wesentlicher Teil dieser eingeworbenen Drittmittel stammt vom Wissenschaftsfonds FWF.

Von diesem erhielten die Universitäten 1998 53 Mio. Euro, 2004 waren es schon 90 Mio. Euro. Laut Forschungsbericht können sich diese absoluten Zahlen von den FWF-Angaben unterscheiden, da es sich um die ausgezahlten Förderungen und nicht um die bewilligten Mittel in den jeweiligen Jahren handelt.
... und von Unternehmen
Deutlich gestiegen ist auch der Anteil jener Mittel, der durch Auftragsforschung von Unternehmen finanziert wird: 1993 betrug diese Finanzierungsquelle 1,97 Prozent des Gesamtbudgets, 2004 waren es schon 4,47 Prozent.

Von den gesamten Hochschulausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2004 in Höhe von 1,402 Mrd. Euro stammen also 63 Mio. Euro aus dieser Auftragsforschung der Wirtschaft. Ebenfalls stark gewachsen ist der Anteil, der durch das Ausland, z.B. durch die EU-Rahmenprogramme, finanziert wird - und zwar von 0,39 Prozent im Jahr 1993 auf 4,65 Prozent im Jahr 2004.
Vielfältiger, aber vermehrt zweckgebunden
"Die Finanzierungsquellen der heimischen Universitäten werden also einerseits vielfältiger, andererseits sind die Mittel in einem höheren Umfang zweckgebunden als in den 1990erJahren", heißt es in dem Bericht. Dessen Autoren erwarten, dass sich der Trend noch verstärken wird.

[science.ORF.at/APA, 24.6.08]
 
 
 
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01.01.2010