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Grabungen in Troja werden beendet  
  Nach gut 20 Jahren werden die Grabungen in der antiken Stadt Troja noch heuer abgeschlossen. Der Projektleiter Ernst Pernicka sagte, es werde noch der weitere Verlauf eines Befestigungsgrabens gesucht.  
Die Lage des Grabens sei entscheidend für die Frage, wie weit sich die Unterstadt des in der heutigen Türkei gelegenen Ortes ausgedehnt hat. Pernicka: "25 Hektar Siedlungsfläche sind schon gesichert. Sollten es aber 35 Hektar sein, käme Troja an die größte spätbronzezeitliche Siedlung in Knossos auf Kreta heran. Dann kann man nicht mehr davon reden, dass es ein Kuhdorf ist."
Disput zwischen Professoren
Damit spielte Pernicka auf den seit Jahren währenden wissenschaftlichen Streit über die Bedeutung Trojas an. Sein Vorgänger, Manfred Korfmann, der seit 1988 die Ausgrabungen in Troja geleitet hatte, hatte die Stadt als bedeutenden Knotenpunkt zwischen Asien und Europa gewertet. Der Tübinger Ordinarius für Alte Geschichte, Frank Kolb, nannte dies vor einigen Jahren eine "Irreführung der Öffentlichkeit".

Korfmann, der im August 2005 gestorben ist, habe für seine Aussagen keine ausreichenden Belege. Der griechische Dichter Homer hatte im 8. Jahrhundert vor Christus mit seiner "Ilias" und der "Odyssee" Troja im ganzen Abendland bekanntgemacht.

[science.ORF.at/dpa, 25.6.08]
->   Troja (Wikipedia)
 
 
 
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01.01.2010