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Deutschland: Riesiges Meeresmuseum wird eröffnet  
  Am Samstag, den 12. Juli öffnet Deutschlands größtes Meeresmuseum: In Stralsund an der Ostsee geht das "Ozeaneum" in Betrieb. Greenpeace zeigt im Rahmen der Ausstellung eine Wal-Dokumentation.  
In der UNESCO-Welterbestadt entstanden in den vergangenen zwei Jahren für rund 60 Millionen Euro zusätzlich zum bestehenden Gebäude des Deutschen Meeresmuseums die Ausstellungshallen.
Unterwasserreise in 39 Schaubecken
In dem Bau der Stuttgarter Architekten Behnisch & Partner kann der Besucher entlang von künftig 39 Schaubecken auf eine Unterwasserreise durch die Kaltwassermeere der nördlichen Erdhalbkugel gehen.

Diese beginnt an einer Nachbildung des Stralsunder Hafenbeckens, in dem Plötzen und kleine Rotfedern über einem entsorgten Fahrrad schwimmen - und endet am Tiefsee-Atlantik-Aquarium mit skurrilen Seewölfen und am Grönlandbecken, das die Tierwelt unter dem Eis abbildet.
Greenpeace präsentiert Wal-Dokumentation
Endpunkt der Ausstellung ist der von der Umweltorganisation Greenpeace mit 1,45 Millionen Euro finanzierte Bereich "1:1 Riesen der Meere" mit sieben lebensgroßen Modellen von Meeresgiganten wie Blau-, Schwert- oder Buckelwal.

"Wir wollen den Menschen erlebbar machen, was sie durch die Bedrohung der Wale verlieren", sagt Greenpeace-Projektleiter Thomas Henningsen. Nach Angaben des Museums können die Besucher im "Ozeaneum" die weltgrößte Wal-Dokumentation bestaunen.
Unterhaltung und Wissenschaft
Bild: Deutsches Meeresmuseum/Ozeaneum
Die Aquarien - wenn sie denn alle in Betrieb sind - haben ein Gesamtfassungsvermögen von 60.000 Badewannen-Füllungen (sechs Millionen Liter Wasser). Rund 200 Tonnen Salz benötigen die Aquarianer, um das Trinkwasser, das zuvor vollkommen entkeimt wurde, entsprechend den Originalgewässern aufzusalzen.

Das Deutsche Meeresmuseum will mit dem neuen Ausstellungskomplex aber mehr bieten als nur ein Großaquarium. "Als Museum haben wir den Auftrag, zu bilden", erklärt Benke.

In den Ausstellungen über das Leben in der Ostsee oder über die Weltmeere mit klassischen Vitrinen, Präparaten und Bildschirmen erhalten die Besucher Antworten auf Fragen wie "Müssen Fische trinken?" oder "Welche Extreme birgt die Tiefsee?". Wer sich in wissenschaftliche Fakten vertiefen will, habe dazu eine Vielzahl von Möglichkeiten, erläutert der Museumschef.
Kosten zu hoch - nicht alles wird fertig
Fünf Tage vor dem Start weist die Ausstellung noch Lücken auf - und nicht alle, das weiß Museumschef Benke, werden bis dahin geschlossen sein. Das Schwarmfischbecken, mit insgesamt 2,6 Millionen Litern das größte, wird aus Zeitgründen bis zur Eröffnung nicht mit Tieren bestückt sein.

Die Pinguinanlage und das Heringsbecken dürfen derzeit gar nicht gebaut werden, weil die Kosten angesichts gestiegener Baupreise aus dem Ruder liefen. 60 Millionen Euro und damit zehn Millionen mehr als ursprünglich geplant kostete der Bau.

Die Zusatzkosten teilten sich Bund und Land, die sich mit 30 Millionen (Bund) und 17, 5 Millionen Euro (Land) beteiligten.
Zehn Euro Eintritt
Insgesamt flossen 52,6 Millionen Euro öffentliche Gelder in das "Ozeaneum", das künftig den Betrieb aus den Einnahmen finanzieren muss. Weil nicht alle Ausstellungsabschnitte fertig sind, werden in der Eröffnungsphase Ticket-Rabatte eingeräumt. Erwachsene kommen für zehn (später 14) und Kinder für fünf (später acht) Euro in die Schau.

Martina Rathke, dpa, 7.7.08
->   Ozeaneum
 
 
 
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01.01.2010