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HIV: "Billig-Therapie" erfolgreich  
  Eine vereinfachte und damit preiswertere Behandlung von HIV-Patienten in Südafrika zeigt einer aktuellen Studie zufolge gleich gute Ergebnisse wie eine aufwendigere Therapie, die in der Schweiz durchgeführt wurde.  
Vier statt 36 Wirkstoffe
Forschende des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Uni Bern verglichen in Zusammenarbeit mit der Universität Kapstadt Daten von 2.000 HIV-positiven Patienten in Südafrika mit solchen von 1.000 Schweizer Patienten. Der Therapieerfolg war laut Studie nahezu identisch, wie die Universität Bern am Montag mitteilte.

Die Behandlung war jedoch recht unterschiedlich: Den Schweizer Aids-Patienten wurden 36 antiretrovirale Substanzen verabreicht, jenen in Südafrika nur vier. Innerhalb eines Jahres war an beiden Orten bei 95 Prozent der Patienten das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar.
Früher Therapiestart notwendig
In den ersten Monaten sei allerdings die Sterblichkeitsrate in Südafrika deutlich höher gewesen als in der Schweiz, räumen die Autoren der Studie ein. Erklärbar sei dies damit, dass die dortigen Patienten zu Beginn ein deutlich höheres Immundefizit aufwiesen.

Die Studie schließt daraus, dass "ein früherer Therapiebeginn vielen HIV-Infizierten helfen würde", wie das Berner Institut schreibt. Weiter lasse die Studie den Schluss zu, dass ein standardisierter Ansatz die Gesundheitskosten in der Schweiz senken könnte, ohne den Therapieerfolg zu beeinträchtigen.

[science.ORF.at/sda, 8.7.08]
->   Institut für Sozial- und Präventivmedizin - Uni Bern
 
 
 
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01.01.2010