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Graue Zellen wachsen auch noch im Alter  
  Bildgebende Verfahren beweisen: Mit regelmäßigem Lernen und Üben können auch ältere Menschen die Leistung ihres Gehirns steigern und die grauen Zellen nachweislich wachsen lassen.  
Das geht aus einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Journal of Neuroscience" veröffentlichten Studie einer Gruppe um Arne May vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hervor.
Jonglieren gelernt - Gehirn verändert sich
Im konkreten Testfall brachten sich 24 Frauen und 20 Männer zwischen 50 und 67 Jahren drei Monate lang selbstständig das Jonglieren bei.

Kernspintomographie-Messungen zeigten, dass sich die Gehirne der Testpersonen in einer Region vergrößerten, die darauf spezialisiert ist, Bewegung im Raum wahrzunehmen.

Anschließend mussten die Probanden drei Monate lang mit dem Training aussetzen. Danach hatte sich die Erweiterung den Wissenschaftlern zufolge teilweise wieder zurückgebildet.
Neue Herausforderungen bleiben wichtig
Außerdem stellten die Forscher bei den Testpersonen eine Vergrößerung im Hippocampus fest, der Hirnregion, die für das Lernen wichtig ist und neue Hirnzellen bilden kann. Auch der Bereich "Nucleus accumbens", der zum hirneigenen Belohnungssystem gehört, wuchs demzufolge an.

Arne May: "Das Ergebnis zeigt, dass die Veränderungen nicht nur auf das jugendliche Gehirn beschränkt sind, sondern dass sich die anatomische Struktur des erwachsenen Gehirns selbst im Alter noch signifikant verändern kann. Auch und gerade für ältere Menschen ist es daher wichtig, neue Herausforderungen zu meistern und Neues zu lernen."

[science.ORF.at/APA/AFP, 9.7.08]
->   Arne May, Uni Hamburg
->   Journal of Neuroscience
 
 
 
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01.01.2010