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I.S.T. Austria: Forscher in den Startlöchern  
  Am Institute of Science and Technology Austria (I.S.T. Austria) sollen in wenigen Monaten die ersten Forschungsarbeiten starten. Das erklärte der Vorsitzende des Exekutivkomitees des Instituts, Haim Harari.  
Die Verträge mit rund sechs Forschern stünden kurz vor der Unterzeichnung. Die Theoretiker darunter könnten bereits in ein paar Monaten beginnen, sagte Harari bei einer Pressekonferenz mit Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) und NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) in Maria Gugging.

Am künftigen Campus des I.S.T. Austria sind die Abrissarbeiten der alten Gebäude der ehemaligen Landesnervenklinik abgeschlossen, nun beginnen die Bauarbeiten für die neuen Gebäude bzw. die Renovierungsarbeiten bestehender Bauten.
Bonhoeffer nimmt sein Team mit
Mit einem weiteren halben Dutzend Wissenschaftlern werde bereits über ein Engagement konkret diskutiert. Unter diesen ersten Forschern seien "sehr prominente, führende Leute", teilweise auch Auslands-Österreicher, die wieder zurückkommen wollen, betonte Harari.

Dass der designierte Präsident des I.S.T. Austria, der deutsche Gehirnforscher Tobias Bonhoeffer, seinen Vertrag noch nicht unterschrieben hat und voraussichtlich erst im kommenden Jahr nach Klosterneuburg kommt, begründete Harari damit, dass der Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München sein gesamtes Labor und Team mitnehmen möchte, "und das dauert einige Zeit".
Kritik an Tierversuchen
Die nach der Bestellung aufgetauchte Kritik an Bonhoeffer über Tierversuche, die er vor einigen Jahren am Max-Planck-Institut durchgeführt hat, wies Harari als "gegenstandslos, absurd und völlig aus dem Zusammenhang gerissen" zurück.

Tierversuche seien speziell im medizinischen Bereich für den Fortschritt wichtig und in jedem zivilisierten Land gebe es Gesetze, die solche Versuche regeln, und diese müssen von allen Wissenschaftlern befolgt werden.

Zudem betonte Harari, dass es, wenn notwendig, auch am I.S.T. Austria Tierversuche geben werde, "sonst gibt es keinen Fortschritt". Auch Hahn betonte, dass es gesetzliche Rahmenbedingungen für Tierversuche gebe, man sich gleichzeitig auch um Ersatzmethoden bemühe.
Große Baustelle
Bei den Bauarbeiten steht derzeit die Errichtung der neuen Zufahrtsstraße, die Renovierung des Haupt- und des Administrationsgebäudes sowie der Neubau der Vorlesungshalle und die Errichtung eines Mahnmals für die Opfer der NS-Medizinverbrechen auf dem Campus-Gelände im Vordergrund. Dies soll im Frühjahr 2009 abgeschlossen sein.

Insgesamt werden dann bereits 12.000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Das erste Laborgebäude mit 4.000 Quadratmetern Nutzfläche soll im Frühjahr 2010 fertig werden. Es wird mit dem Hauptgebäude über eine Brücke verbunden.

Damit sollen auch Theoretiker und Experimentatoren möglichst eng zusammengeführt werden, dazu dienen auch Begegnungsräume und Cafeteria in dieser Brücke, so Harari.

[science.ORF.at/APA, 10.7.08]
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01.01.2010