News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Krebsstatistik: Hohe Überlebensraten in Österreich  
  Österreich schneidet in einer aktuellen Studie, die Krebsüberlebensraten weltweit vergleicht, positiv ab. V.a. die Chance Prostatakrebs zu besiegen ist sehr hoch. Verbesserungen sind aber durchaus möglich.  
Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Industriestaaten. International schwanken die Fünf-Jahres-Überlebensraten für Patienten mit bösartigen Erkrankungen beträchtlich.

In der "Concord-Studie" verglich ein internationales Forscherteam die Krebsstatistiken in 31 Staaten auf fünf Kontinenten. Geleitet wurde sie von Professor Michel Coleman von der Londoner Schule für Hygiene und Tropenmedizin.
...
Die Studie "Cancer survival in five continents: a worldwide population-based study (CONCORD)" erscheint online und in der August-Ausgabe der britischen Medizin-Fachzeitschrift "Lancet Oncology" (doi:10.1016/S1470-2045(08)70179-7).
->   Zur Studie
...
1,9 Millionen Menschen weltweit getestet

Fünf-Jahres-Überlebensraten bei ausgesuchten häufigen Krebserkrankungen nach Ländern/Regionen in Prozent
Die Daten stammten von rund 1,9 Millionen Menschen im Alter zwischen 15 und 99 Jahren. Herangezogen wurden die Informationen von Patienten, bei denen Krebs in den Jahren 1990 bis 1994 diagnostiziert wurde.

Darauf folgte ein Zeitraum von fünf Jahren, an dessen Ende die Überlebensraten bestimmt wurden. Aus Österreich zogen die Wissenschaftler die Informationen des Tiroler Krebsregisters heran, das acht Prozent der österreichischen Bevölkerung repräsentiert.

Aus den Daten geht hervor, dass Österreich im Bereich Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Prostatakrebs im oberen Drittel liegt. Allerdings stechen beispielsweise die hohen Überlebensraten bei Brustkrebs in den USA und Kanada sowie in Japan hervor. Bei Prostatakrebs liegt Nordamerika ebenfalls an der Spitze.
Trend zu weniger Erkrankungen
Pro Jahr sterben in Europa rund 1,7 Mio. Menschen an Krebs. Für das Jahr 2020 werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 15 Mio. Erkrankungen und zehn Millionen Todesfälle vorhergesagt.

Dennoch gibt einen Trend zu weniger Erkrankungen und weniger Todesfällen. Doch Fettsucht (Dickdarmkrebs), Brustkrebs nach der Menopause und die Rauch-bedingten bösartigen Erkrankungen wie Lungenkrebs bei Frauen "fressen" sozusagen den medizinischen Fortschritt auf.

[science.ORF.at/APA, 17.7.08]
->   Cancer Research UK
->   London School of Hygiene and Tropical Medicine
->   Cancer Survival Group
->   Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Übergewicht und Rauchen verschlechtern Krebsstatistik
->   Impfung gegen Lungenkrebs
->   Sport und Ernährung beeinflussen "Krebsgene"
->   Nanotherapie: Krebszellen "kochen"
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010