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Gen erhöht Risiko für HIV-Infektion  
  Ein Gen, das nur bei aus Afrika stammenden Menschen vorkommt, lässt laut einer Untersuchung eines internationalen Forscherteams das Risiko einer HIV-Infektion um 40 Prozent steigen.  
Gleichzeitig seien die Menschen mit diesem speziellen Gen aber widerstandsfähiger und hätten nach einer Infektion eine durchschnittlich zwei Jahre längere Lebenserwartung als andere HIV-Infizierte.
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Die entsprechende Studie "Duffy Antigen Receptor for Chemokines Mediates trans-Infection of HIV-1 from Red Blood Cells to Target Cells and Affects HIV-AIDS Susceptibility" ist am 17.7. in der Fachzeitschrift "Cell Host & Microbe" (Bd. 4, S. 52) erschienen.
->   Die Studie
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Ambivalenter Malaria-Schutz
Laut der Studie sind rund 90 Prozent der Afrikaner Träger des DARC-Gens (Duffy Antigenrezeptor für Chemokine), das die Menschen weniger anfällig für Malaria macht.

Die vermeintlich starke Variante eines Gens, erweise sich nun angesichts der Aids-Epidemie in Afrika offenbar als Nachteil.
Genetische Faktoren im Visier
Bisher seien Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Ausbreitung von HIV vor allem mit den Eigenschaften des Virus zusammenhänge, sagte der Forscher Sunil Ahuja, einer der Autoren der Studie. In den vergangenen Jahren sei aber deutlich geworden, dass es auch einen wichtigen genetischen Faktor gebe.

Die Wissenschaftler hatten während 22 Jahren 3.500 Angehörige der US-Luftwaffe untersucht, darunter 1.200 HIV-Infizierte.

Da die Genvariante von DARC in Afrika so stark verbreitet ist, dass es kaum Vergleichsmöglichkeiten gibt, haben die Forscher Afroamerikaner studiert.

[science.ORF.at/APA, 18.7.08]
->   Duffy antigen system (Wikipedia)
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema HIV und AIDS
 
 
 
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01.01.2010