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Studie: Sojanahrung reduziert Spermienzahl  
  Wenn Männer viele Sojaprodukte wie Tofu oder Misosuppen essen, kann sich die Anzahl ihrer Spermien verringern. Besonders betroffen sind Männer, die außerdem noch übergewichtig sind.  
Das haben Forscher der amerikanischen Harvard-Universität in Boston herausgefunden.

Nach Angaben der Fachzeitschrift "Human Reproduction" wurde der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Soja und Unfruchtbarkeit bisher nur bei Tieren nachgewiesen.
Die Studie "Soy food and isoflavone intake in relation to semen quality parameters among men from an infertility clinic" ist in der Fachzeitschrift "Human Reproduction" erschienen. (DOI: 10.1093/humanrep/den243).
->   Zur Studie (sobald online)
Mindestens 40 Millionen Spermien weniger
Der Ernährungswissenschaftler Jorge Chavarro und seine Kollegen untersuchten 99 Männer, die mit ihren Partnerinnen in einer Unfruchtbarkeitsklinik behandelt worden waren.

Den Patienten, die die meisten Sojaprodukte konsumierten, konnten im Durchschnitt nur 41 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat nachgewiesen werden. Die Normalwerte liegen zwischen 80 und 120 Millionen.
Hormone sind schuld
Chavarro vermutet, dass die Phytoöstrogene - pflanzliche Hormone - in den Soja-Produkten Einfluss auf die Spermienzahl haben.

Dieser Effekt könnte durch Übergewicht noch vergrößert werden, da dicke Männer mehr von dem Hormon Östrogen produzieren als schlanke, erläutert der Forscher.

Sojabohnen werden bei Tieren als Futtermittel genutzt, finden aber auch als Fleisch- und Milchersatz vor allem in der vegetarischen Küche Verwendung.

[science.ORF.at/APA/dpa, 24.7.08]
->   Jorge Chavarro, Harvard University
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01.01.2010