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Warum weniger essen dem Klima hilft  
  Öl und Erdgas werden weltweit immer teurer, Energiesparen heißt die Devise. Auch in den USA. Für dieses Problem haben Forscher jetzt einen Vorschlag parat: Diät halten. So bekäme man immerhin auch das weit verbreitete Übergewicht der Amerikaner in den Griff.  
Eine Ernährungsumstellung der US-Bürger würde zu massiven Energieeinsparungen führen, berechneten Wissenschaftler an der Cornell Universität im Bundesstaat New York. Die Energienachfrage könne um die Hälfte gesenkt werden, meint Forschungsleiter David Pimentel gegenüber dem "New Scientist".
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Die entsprechende Studie "Reducing Energy Inputs in the US Food System" ist im Magazin "Human Ecology" erschienen. (DOI: 10.1007/s10745-008-9184-3)
->   Zur Studie
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Amerikaner essen zu viel
Der Durchschnittsamerikaner verbraucht am Tag 3.747 Kilokalorien. Das sind bis zu 1.500 Kilokalorien mehr als empfohlen. Um diese Mengen an Lebensmittel produzieren zu können, werden pro Person im Jahr 2.000 Liter Öl benötigt.

Das bedeutet: 19 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in den USA entsteht durch die Produktion und den Transport von Nahrungsmitteln.
Fast Food verbraucht mehr Energie
Nicht nur, dass US-Bürger zu viel essen: Sie lieben vor allem Fast Food und Fertigprodukte. Das erhöht das Problem, denn laut Welternährungsorganisation benötigen Fleisch, Milchprodukte und Eier am meisten Energie zur Herstellung. Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Reis, Obst oder Gemüse hingegen wenig.

Würden die Amerikaner ihren Kalorienverbrauch pro Tag beibehalten, sich aber vegetarisch ernähren, ginge ein Drittel des fossilen Energieverbrauchs zurück, sagt Pimentel. Eine fleischreduzierte Ernährung wirke sich außerdem positive auf die Gesundheit aus.
Energieeinsparung bei Produktion, Verpackung, Transport
Nicht nur die Ernährungsumstellung, auch umweltfreundlichere Produktionsmethoden könnten den fossilen Energieverbrauch der Nahrungsmittelkette senken, meint Pimentel.

Die Bauern sollten traditionelle Verfahren in der Landwirtschaft anwenden und auf unnötige Maschinen oder Pestizide verzichten. Auch bei Verpackung und Vertrieb sind Einsparungen möglich.
Die größte Macht hat der Konsument
Nach Ansicht der Wissenschaftler haben die Konsumenten die stärkste Position, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Sie sollten gesünder leben, einheimische Erzeugnisse kaufen und aufwendig verpackte Produkte meiden.

[science.ORF.at, 24.7.08]
->   David Pimentel (Cornell Universität)
->   Welternährungsorganisation
->   New Scientist
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01.01.2010