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Med-Uni Wien: Eine Handystudie zurückgezogen  
  Hugo Rüdiger, der ehemalige Leiter der Abteilung für Arbeitsmedizin der Universität Wien, hat nun eine umstrittene Studie zur Gen-schädigenden Wirkung von Handy-Strahlen zurückgezogen.  
Das teilte die Medizinische Universität Wien (MUW) in einer Aussendung am Dienstag mit. Rüdiger wurden unter anderem seitens MUW-Rektor Wolfgang Schütz Fehler bei der Erstellung der Studie vorgeworfen.
Zweifel bereits im Mai
Bereits im Mai hatte Schütz an zwei Studien des Arbeitsmediziners gezweifelt und Rüdiger aufgefordert, die Veröffentlichungen zurückzuziehen. Die Vorwürfe lauteten, dass die Daten bezüglich der Gen-Schädigung nicht experimentell gemessen, sondern fabriziert worden seien. Untermauert wurden die Anschuldigungen durch ein Geständnis einer Mitarbeiterin Rüdigers.
Rüdiger wies Vorwürfe damals zurück
Rüdiger hatte damals gesagt, dass die sogenannte Verblindung der Experimente nicht gegeben war, dass die Ergebnisse aber korrekt zustande gekommen seien. Er weigere sich dennoch, die Ergebnisse zurückzuziehen, da er mit der Vorgangsweise der Universität, speziell mit der Besetzung einer Untersuchungskommission nicht einverstanden sei.

Die Verblindung sorgt bei der Durchführung von wissenschaftlichen Experimenten dafür, dass die Experimentatoren während des Versuchs absolut objektiv handeln und das Ergebnis nicht beeinflussen können.
Publikation zurückgezogen
In einer neuerlichen Aussendung teilt die Medizinische Universität jetzt mit, dass "nun dezidiert" feststehe, dass Rüdigers Mitarbeiterin die Verblindungscodes bekannt gewesen seien.

Der Aussendung lag eine Kopie eines Briefes bei, in der Rüdiger dem Chefredakteur der Zeitschrift "Int Arch Occup Environ Health" mitteilt, dass er für die korrekte Verblindung der Experimente nicht garantieren könne. Er ziehe daher die Publikation "Radiofrequency electromagnetic fields (UMTS, 1950 MHz) induce genotoxic effects in vitro in human fibroblasts but not in lymphocytes" aus dem Jahr 2008 zurück.

[science.ORF.at/APA, 29.7.08]
->   Aussendung der Med-Uni Wien
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   MedUni Wien: Handystudien eventuell gefälscht
 
 
 
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01.01.2010