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Schiedsrichter bevorzugen Sportler in Rot  
  Die Frage, ob rote oder blaue Dressen im Sport die Siegchancen erhöhen, beschäftigt Psychologen seit langem. Nun haben sie Unterschiede bei der Beurteilung durch Kampfrichter festgestellt.  
Das gilt zumindest für die koreanische Kampfsportart Taekwondo. Bei identischer Leistung beurteilten Kampfrichter Athleten mit rotem Brustschutz besser als Athleten, die einen blauen Schutz tragen.

"Farben können komplexe Entscheidungen besonders in uneindeutigen Situationen beeinflussen", sagt der Sportpsychologe Bernd Strauß von der Universität Münster.
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Die entsprechende Studie "When the referee sees red ..." erscheint in der August-Ausgabe von "Psychological Science".
->   Die Studie (pdf-Datei)
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Kampfrichter in manchen Sportarten entscheidend
Wissenschaftler begründeten Erfolge rot gekleideter Athleten bisher mit günstigen psychologischen Effekten auf ihre Leistungsbereitschaft.

So assoziierten viele mit der Signalfarbe eine erhöhte Aggressionsbereitschaft und Dominanz, folgern britische Forscher in einer Studie.

Strauß und seine Kollegen interessierten sich in ihrer Untersuchung nun für die Personen, die den Wettkampf beurteilen: "Kampfrichter haben in Zweikampfdisziplinen oder ästhetischen Sportarten einen hohen Stellenwert", begründet Ko-Autor Norbert Hagemann das Forschungsinteresse.
Videotest: 13 Prozent Unterschied
Für ihre Studie zeigten die deutschen Wissenschaftler 42 erfahrenen Taekwondo-Kampfrichtern zwei Videos mit jeweils elf Kampfsequenzen. Im ersten trug ein Kämpfer einen roten und der andere Kämpfer einen blauen Brustschutz.

Der zweite Film bestand aus den identischen Szenen, doch die Wissenschaftler hatten zuvor per digitaler Bildbearbeitung die Farben des Brustschutzes vertauscht. Obwohl die Kampfrichter denselben Kampf sahen, bewerteten sie die Leistungen der Sportler je nach getragener Farbe anders: Den Athleten, der im ersten Video blau getragen hatte, beurteilten sie im zweiten Durchgang mit rotem Schutz besser.

Der, der zuerst in Rot angetreten war, verlor mit blauem Schutz im zweiten Film Punkte. Im Durchschnitt erhielten Kämpfer mit rotem Brustschutz 13 Prozent mehr Punkte als solche mit blauem Schutz.
Farben als Zünglein an der Waage des Erfolgs
Die Farbe der Wettkampfkleidung könnte bei zwei ähnlich starken Gegnern das Zünglein an der Waage sein, vermuten die Sportpsychologen. Kein wesentlicher Effekt lasse sich hingegen bei Sportlern mit unterschiedlichen sportlichen Fähigkeiten nachweisen, so auch das Ergebnis der britischen Studien.

Für unsere Gesellschaft strahle die Farbe Rot Kraft, Energie und Gefahr aus. Das könne Kampfrichter gerade in uneindeutigen Wettbewerbssituationen beeinflussen, vermuten die Autoren in einer Aussendung der Uni Münster.

[science.ORF.at, 31.7.08]
->   Sportpsychologie, Uni Münster
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Rot und Blau: Farben der Sieger?
 
 
 
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01.01.2010