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64. Europäisches Forum Alpbach startet  
  Am Donnerstagabend beginnt in Tirol das 64. "Europäische Forum Alpbach". Bis Ende August treffen sich hier Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik, aus dem In- und Ausland.  
Mit 3.000 Anmeldungen gibt es einen neuen Besucherrekord.
"Keine Wahlkampfarena"
Steile Hänge, grüne Wiesen, abgeschieden auf 1.000 Metern: Alpbach ist seit 64 Jahren Kongress-Dorf und versammelt kluge Köpfe aus aller Welt.

Doch abgesehen von wissenschaftlichen Seminaren und Vorträgen ist das Europäische Forum hier auch ein Treffpunkt: Kontakte werden geknüpft und erfahrungsgemäß verlagert sich während der gut zwei Wochen auch die Tagespolitik kurzzeitig in die Berge - zumal sich heuer die gesamte Bundesregierung angekündigt hat.
Keine Wahlkampfarena
Das Motto lautet heuer "Wahrnehmung und Entscheidung". Ein Schelm, wer dabei an Parteipolitik, an Sondieren von möglichen künftigen Koalitionspartnern oder die Entscheidung in der Wahlkabine im Herbst denkt.

Denn wenn sich in den kommenden zwei Wochen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik, aus dem Aus- und Inland treffen, dann möchte der Forums-Präsident und ehemalige Vizekanzler Erhard Busek die wissenschaftlichen Tagung so gut als möglich wahlkampffrei halten. Busek im Ö1-Morgenjournal:

"Wir werden sicher alles dazu tun, dass Alpbach nicht eine Wahlkampfarena wird. Ich hoffe auch auf die Disziplin der Politik - denn Politik ist schlecht beraten, wenn sie glaubt, dass sie vordergründig nur auf den Showdown in Alpbach schauen kann. Das wird beim Publikum wenig ankommen und würde auch dem europäischen und internationalen Charakter der Tagung nicht entsprechen."
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Vier Nobelpreisträger und hunderte Studierende
Das Europäische Forum lockt heuer mit dem Motto "Wahrnehmung und Entscheidung" ins Tiroler Bergdorf Alpbach und das macht vier Nobelpreisträger genauso neugierig wie hunderte Studierende aus verschiedenen europäischen Staaten, die österreichische Bundesregierung, Regierungsvertreter aus Tschechien, der Slowakei und Kroatien oder 18 UNO-Botschafter. In Summe 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 81 Staaten - von Australien bis Zambia, von Albanien bis Nepal.
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Das Programm: Vom Steuersystem ...
Unter das Generalthema "Wahrnehmung und Entscheidung" sind -zig Vorträge und Arbeitskreise gestellt (in Summe 150 Einzelveranstaltungen).

Da wird es zum Beispiel um das Steuersystem gehen: Kann man Energie höher besteuern und gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln? Und wie schwer soll Steuerlast grundsätzlich sein?
... über die Stammzellforschung ...
Wiederum bei den von Ö1 mitveranstalteten Technologiegesprächen wird unter anderem Ethik in der Wissenschaft am Beispiel der Stammzellen-Forschung diskutiert.
->   25 Jahre Alpbacher Technologiegespräche
... bis zur Zukunft der Marktwirtschaft
Die sogenannten politischen Gespräche drehen sich um Kooperationen in Europa und die Wirtschaftsgespräche entwerfen die Zukunft der Marktwirtschaft.

Bei den traditionellen Gesundheitsgesprächen nimmt man sich die Erwartungen der Menschen an die Gesundheitsversorgung zu Herzen und auch die Rolle der Medien.
Wahrnehmung wahr nehmen
Das Generalmotto lautet heuer "Wahrnehmung und Entscheidung". Wobei der Forums-Präsident und ehemalige Vizekanzler Erhard Busek die Doppeldeutigkeit des Wortes "Wahrnehmung" betont:

"In der Fülle des heute Gebotenen und in der Komplexität der Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, wird es immer schwieriger herauszudestillieren, worum es eigentlich geht, was die Gründe für Entscheidungen sind und was letztlich dabei herauskommt. Also etwas für wahr zu nehmen, was sich wirklich so abspielt, und dann klarzulegen, aufgrund welcher Fakten eine Entscheidung getroffen wird."

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 14.8.08
->   Forum Alpbach
 
 
 
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01.01.2010