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Forscher gehen Permafrost auf den Grund  
  Wissenschaftler vermuten, dass mit dem Klimawandel nicht nur Gletscher, sondern auch Permafrostgebiete schwinden. Ein Forschungsprojekt geht diesem kaum untersuchten Phänomen auf den Grund.  
Für das internationale Projekt "PermaNet" wurden im Untersuchungsgebiet am Sonnblick in Salzburg 200 Sensoren in 20 Meter tiefen Bohrlöchern angebracht, die alle fünf Minuten Ergebnisse liefern werden. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat die Verantwortung für den Teil "Permafrostmodellierung im Felsgelände".
Permafrost noch wenig dokumentiert
Wissenschaftsminister Johannes Hahn betonte im Zuge einer Besichtigung am Sonnblick am Mittwoch die Bedeutung der Grundlagenforschung um Vermeidungs- und Anpassungsstrategien bezüglich des Klimawandels entwickeln zu können.

Während der Gletscherrückzug aufgrund der Erwärmung relativ gut dokumentiert ist, wissen die Forscher wenig über Verteilung und Mächtigkeit des sogenannten Permafrosts. Als solchen bezeichnen Forscher dauerhaft gefrorene Böden, wobei nicht unbedingt Wasser - also Eis - im Spiel sein muss.
Gefahren durch auftauende Permafrostböden
In Österreich finden sich Permafrostgebiete in Höhen ab etwa 2.500 Metern. Hinweise auf einen Rückzug dieser Areale geben den Experten Instabilitäten in Gipfelzonen und Bergflanken.

Auftauende Permafrostböden bergen eine ganze Reihe von Gefahren, so können sich Wasserhaushalt und Abflussverhalten der betroffenen Gegend verändern. Unmittelbare Gefahr droht für Infrastrukturbauten im Hochgebirge, etwa Straßen oder Gebäude.

Im Rahmen des Forschungsprojekts soll nun erstmals detailliert erfasst werden, wie sich die Permafrostareale entwickeln und inwieweit sogar schon Sicherungsmaßnahmen etwa für Seilbahnen nötig sind.

[science.ORF.at/APA, 20.08.08]
->   ZAMG
 
 
 
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01.01.2010