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Vorliebe für Süßes ist auch genetisch bedingt  
  Die Vorliebe für Süßigkeiten ist zumindest teilweise genetisch bedingt. Bei einer bestimmten Genveränderung nehmen Menschen täglich im Schnitt 25 Prozent mehr Zucker zu sich.  
Das legt nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten eine kanadische Studie zum Ernährungsverhalten gesunder und zuckerkranker Menschen nahe.
Molekül entscheidet über Aufnahme von Zucker
Die Mutation betrifft ein unter anderem in der Bauchspeicheldrüse und im Gehirn gebildetes Molekül, das dafür sorgt, dass Zucker in Form von Glukose in die Zellen des Körpers aufgenommen werden kann. Zugleich ist es für die Bestimmung des Glukosegehalts im Blut notwendig.

"Beeinträchtigt eine Mutation die Funktion dieses Glukose-Transporters, kann der Körper den Blutzucker offenbar nicht mehr korrekt messen", erklärte der Münchner Internist Otto-Albrecht Müller vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI).
Genveränderung steigert Hungergefühl
"Deshalb nehmen die Betroffenen mehr Zucker über die Nahrung zu sich, obwohl eigentlich genügend davon im Blut vorhanden ist", sagte der Experte.

Diese Ergebnisse zeigten, dass bereits eine einzige Genveränderung ausreiche, um das Hungergefühl auf Zucker zu steigern. Sie lieferten damit auch eine mögliche Erklärung dafür, warum manche Menschen anfälliger für übermäßiges Essen und damit für Übergewicht seien als andere.
Zucker-Diät
Der Glukose-Transporter sei außerdem bereits als ein Risiko-Gen für Typ-2-Diabetes bekannt, erklärt der Mediziner: "Nun wissen wir, dass das veränderte Gen die Zuckeraufnahme stimuliert und so die Diabetes-Gefahr erhöht."

Künftig wäre es laut Müller also denkbar, Menschen mit einer Mutation im Glukose-Transporter vor zu viel Zucker im Essen zu warnen. Mit Hilfe einer kontrollierten Zucker-Diät könnten sie möglicherweise ihr Risiko für Übergewicht und Diabetes reduzieren.

[science.ORF.at/APA/AP, 22.8.08]
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01.01.2010