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Unis melden immer mehr Erfindungen an  
  Die österreichischen Universitäten melden immer mehr Erfindungen an. Von 2004 bis Anfang 2007 wurden 651 Einreichungen von 405 Erfindern aus 15 Hochschulen unternommen.  
Im Rahmen des vom Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium initiierten Förderprogramms "uni:invent" wurden 2004 118 Erfindungen gemeldet, 2005 waren es bereits 203 und im Jahr darauf 330.

Fast ein Drittel aller Einreichungen stammte aus dem Bereich Biotechnologie (32 Prozent), gefolgt von der Chemie sowie Verfahrenstechnik (16 Prozent).
Techniker und Mediziner am erfindungsreichsten
Rund die Hälfte aller Meldungen gehen auf drei Einrichtungen zurück: Die meisten, nämlich 126, kamen von Angehörigen der Technischen Universität Wien (19 Prozent), 108 von der Medizinischen Universität Wien (17 Prozent) und 97 von der TU Graz (15 Prozent).

Mit über 60 Prozent "stellen die Medizinischen und Technischen Universitäten das Gros der Erfindungsmeldungen", schreiben Andreas Schibany von Joanneum Research und sein Team in einer kürzlich veröffentlichten Evaluierungsstudie zu "uni:invent".

Inklusive der Universität für Bodenkultur (Boku) und der Montanuniversität Leoben sind es sogar 73 Prozent.
Wenige Erfinderinnen
Neben der klaren Dominanz der Technologien gesellt sich eine weitere alt bekannte: Der Anteil der Erfindungsmeldungen von Erfinderinnen sei "mit etwa fünf Prozent (35 von 652) als sehr gering zu bezeichnen", heißt es in der Studie.

Von den Einreichungen wurden - nach Beurteilung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws) - 281 "Diensterfindungen" von den Unis aufgegriffen und 195 als Patente angemeldet.

Eine "adäquate Einschätzung der monetären Erlöse", die sich etwa durch reine Lizenzeinnahmen oder Kooperationen ergeben, sei allerdings schwierig, so die Autoren.
Neun Millionen Euro für drei Jahre
Das 2004 unter der Koordination von aws gestartete Programm hat zum Ziel, das vorhandene Patentierungs- und Lizenzierungspotenzial an den österreichischen Hochschulen zu erschließen und einer wirtschaftlichen Nutzung zuzuführen.

Über "uni:invent" wurden in der ersten Phase (2004-2006) rund neun Mio. Euro an Bundesmitteln zur Verfügung gestellt, u.a. zur Einrichtung von 18 Erfinderberatern ("Innovationsscouts") an den Unis und zur finanziellen Unterstützung von Patentanmeldungen.

Das Programm läuft derzeit in einer zweiten Phase (2007 bis 2009, weitere rund neun Mio. Euro). Als Förderwerber sind 18 Hochschulen zugelassen, darunter nun etwa auch die Universität für Angewandte Kunst in Wien und die Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.

[science.ORF.at/APA, 25.8.08]
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01.01.2010