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Antibiotika fördern - indirekt - Infektionen  
  Bei hartnäckigen Bakterieninfektionen können Antibiotikakuren helfen. Wie eine aktuelle Studie zeigt, hat diese Behandlungsform auch gravierende Nachteile: Sie öffnet offenbar eine Hintertür für resistente Keime.  
Weniger Abwehrproteine Im Darm
Dass Antibiotika neben Krankheitserregern auch symbiontische Bakterien im Darm abtöten - und somit unter Umständen zu Problemen führen, wusste man schon bisher. Neu ist nun, dass sie die Produktion eines körpereigenen Proteins namens Reg3g reduzieren, das Bakterien im Dünndarm abtötet. Wie ein Team um Katharina Brandl vom Sloan-Kettering Institute im Fachblatt "Nature" (Online-Veröffentlichung) berichtet, kann sich aufgrund dessen eine Abwehrlücke gegenüber resistenten Keimen auftun, die daraufhin den Darm besiedeln.

Bislang wurde dieser Zusammenhang zwar nur bei Mäusen nachgewiesen, es sei aber durchaus denkbar, dass dies auch für Menschen gelte. Der unerwünschte Nebeneffekt könnte jedenfalls durch eine entsprechende medikamentöse Aktivierung des Immunsystems ausgeglichen werden, schreiben Brandl und Kollegen.

[science.ORF.at, 26.8.08]
->   Katharina Brandl
 
 
 
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01.01.2010