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FWF fördert künstlerische Grundlagenforschung  
  Ab Herbst dieses Jahres soll es in Österreich erstmals ein Förderprogramm zur "Entwicklung und Förderung der Künste" geben. Es wird vom Wissenschaftsfonds FWF administriert.  
Das Programm soll "Künstlern ermöglichen, ihre Tätigkeit auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen", so Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) bei der Präsentation am Donnerstag in Wien.

Die erste Ausschreibung ist im Frühjahr 2009 geplant, 1,5 Mio. Euro sollen dafür zur Verfügung stehen.
Stärkung des Kunststandorts
Der FWF soll diese 1,5 Mio. Euro zusätzlich zu den anderen Fördermitteln erhalten. Bei einer Vorausschreibung soll der tatsächliche Bedarf erhoben und das Programm nötigenfalls adaptiert werden.

"Wenn Quantität und Qualität der Anträge darüber hinausgehen", so Hahn, werde man eine Möglichkeit zur Aufstockung der Mittel finden. Mit der neuen Förderschiene will Hahn den Nachwuchs unterstützen, bereits etablierten Künstlern neue Arbeitsfelder eröffnen sowie Österreich als Kunststandort stärken und dessen Internationalisierung vorantreiben.

Durch die Ansiedlung des Programms am FWF wolle er zudem Kunstentwicklung und -förderung "stärker als forschungsäquivalente Tätigkeit sichtbar machen".
Programmbeirat wählt Einzelpersonen aus
Gefördert werden Projekte von Einzelpersonen, die an Kunstunis, Museen oder ähnlichen Einrichtungen arbeiten; die maximale Dauer sind drei Jahre. Was förderungswürdig ist, wird laut FWF-Präsident Christoph Kratky ein noch zu gründender Programmbeirat mit "hochkarätigen Personen aus der ganzen Welt" entscheiden.

Bisher, sagte Kratky, habe die Förderung und Entwicklung der Künste dem FWF "immer etwas Bauchweh bereitet". Schließlich sei es schwer evaluierbar, ab wann etwas durch seinen innovativen Charakter über rein künstlerische Tätigkeit hinausgehe. "Mit den richtigen Leuten ist das aber durchaus machbar."
Angewandte ist begeistert
Gerald Bast, Rektor der Wiener Universität für Angewandte Kunst, sprach euphorisch von einem "historischen Tag für die Weiterentwicklung des Systems Kunst in Österreich". Er hatte gemeinsam mit den Rektoren der übrigen Kunstunis vergangenes Jahr die Schaffung eines solchen Programms urgiert.

"Damit wird es erstmals auf gesellschaftlicher Ebene möglich, ästhetische Dimensionen zu erforschen." Auch die Universitätenkonferenz (uniko) begrüßte in einer Aussendung die neue Förderschiene.
15 Millionen in fünf Jahren?
Kratky rechnet vor allem bei der Höhe der Dotierung mit Überraschungen. "Es kann sein, dass diese um ein Vielfaches zu niedrig ist."

Bast rechnete gegenüber der APA damit, dass das Budget in fünf Jahren auf 15 Mio. Euro anwachsen werde. Diese Summe hatten die Rektoren der Kunstunis ursprünglich gefordert.

[science.ORF.at/APA, 28.8.08]
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01.01.2010