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Zweifel am Alter des "Urmenschen" Toumai  
  Der Entdecker des mutmaßlichen Urmenschen Toumai hat Zweifel am Alter des Fundes aus dem Tschad angemeldet. Der Geograph Alain Beauvilain zweifelt die Methode an, die zur Altersbestimmung verwendet wurde.  
Diese habe der französische Paläontologe Michel Brunet auf Grund einer Isotopenanalyse des umgebenden Erdreichs abgegeben, wird Beauvillain in der neuen Ausgabe des "South African Journal of Science" zitiert.

"Damit wäre es tatsächlich möglich, auf das Alter des Schädels zu folgern, wenn er in den Sedimenten eingebettet gewesen wäre", sagte Beauvilain. "Das war aber nicht der Fall."
->   Zum Untersuchungsbericht von Brunet in "Nature"
Weltweites Aufsehen
Beauvilain hatte im Juli 2001 eine Expedition mit geleitet, die einen Schädel, einige Zähne und Überreste eines Kiefers im heißen Sand der Dschurab-Wüste im Tschad fand. Der Fund, der von seinen Entdeckern den lateinischen Namen Sahelanthropus tchadensis - Sahel-Urmensch aus dem Tschad - erhielt, hatte weltweit für Aufsehen gesorgt.

Bis heute wird unter Forschern darüber gestritten, ob Toumai ein Vorfahre der heutigen Menschen sein könnte. Dann hätte die Vorgeschichte des Homo sapiens nach der bisherigen Altersangabe schon vor sieben Millionen Jahren begonnen - etwa drei Millionen Jahre früher als bisher angenommen.
->   Der "alte Mann aus dem Tschad" war ein Mensch (7.4.05)
Nicht im Erdreich eingebettet
Der Paläontologe Brunet vom Collège de France war bei der Entdeckung im Tschad selbst nicht dabei gewesen, hatte den Fund aber international bekanntgemacht. Er behaupte, das Fossil sei bei seiner Entdeckung im Erdreich eingebettet gewesen, sagte Beauvilain. Dies sei aber falsch.

Er habe Toumai vor sieben Jahren im losen Sand entdeckt. Der Wind habe den Sand "ohne Unterlass verwehen können", sagte Beauvilain. Die zur Altersbestimmung genutzten Proben könnten also von einem ganz anderen Ort stammen. Eine eigene Schätzung des Alters von Toumai gab Beauvilain nicht ab. Es gehe ihm nur um das wissenschaftliche Prinzip, sagte er. "Man muss die Dinge so erzählen, wie sie passiert sind."

[science.ORF.at/APA/AFP, 1.9.08]
 
 
 
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01.01.2010