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Placebo-Effekt ist bei Kindern größer  
  Der Placebo-Effekt ist bei Kindern doppelt so groß wie bei Erwachsenen. Das haben zumindest Tests zu neuen Mitteln gegen Epilepsie nachgewiesen, berichten Forscher der Hospizkliniken in Lyon.  
Kinder klinisch vernachlässigt
Wie bei Medikamententest üblich, erhielt eine Versuchsgruppe die Arznei, die andere ein wirkungsloses Präparat. Nach Angaben des Teams um Philippe Ryvlin verminderte das Placebo bei zehn Prozent der Erwachsenen die Häufigkeit von epileptischen Anfällen um mindestens die Hälfte; bei Kindern reagierten sogar 20 Prozent der Testteilnehmer positiv auf das Scheinmedikament.

In der Medizin fehlten bisher Studien zum Placebo-Effekt bei Kindern. Im Allgemeinen wurde angenommen, dass er ähnlich groß wie bei Erwachsenen ausfällt. "Diese Ergebnisse werden Folgen für die Art und Weise haben, wie Medikamente für Kinder getestet werden", sagte Ryvlin, der am Institut für Epilepsie bei Kindern und Jugendlichen (IDEE) arbeitet. "Konkret heißt das, dass die Zahl der Testteilnehmer bei therapeutischen Versuchen erhöht werden muss, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten."

[science.ORF.at/APA/AFP, 1.9.08]
->   Institut Des Epilepsies de l'Enfant et de l'adolescent
->   Placebo - Wikipedia
Mwehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Placebo: Ein Effekt mit vielen Gesichtern
->   Teure Placebos helfen besser als billige
->   Forscher: Ist Placebo Doping?
->   "Nocebo": Wie aus Angst Schmerz wird
 
 
 
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01.01.2010