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London: Kokon-artiger Turm als Ort der Forschung  
  In London ist der neue Teil des Naturhistorischen Museums vorgestellt worden. Das 100 Millionen Euro teure Darwin-Centre, ein Anbau aus Glas beherbergt einen riesigen Turm, der wie ein Insektenkokon aussieht.  
Im Kokon finden in den nächsten Monaten mehr als 34 Millionen Pflanzen und Insekten ein neues Zuhause.

Das besondere an der neuen Ausstellungsfläche: Auch die Wissenschaftler ziehen hier ein, die Besucher erleben Forschung hautnah. Eröffnet wird der neue Teil erst im Herbst nächsten Jahres.
->   Bilder vom Kokon (Naturhistorisches Museum)
Schatzkiste
Der achtstöckige weiße Kokon ist der Mittelpunkt des neuen Darwin Centres, der Glasbau umschließt den Turm wie eine Art Schatzkiste. Millionen Pflanzen und Insektenarten werden hier gezeigt.

Der Kokon ist einen halben Meter dick, Seidenfäden dienen als Außenhülle.
Kokon selbst als Ausstellungsstück
Das sieht nicht nur imposant aus sondern hat auch einen praktischen Nutzen: So wird Ungeziefer, das sich von Insekten ernährt, ferngehalten. Der Direktor des Naturhistorischen Museums in London, Richard Lane, ist stolz, mit dieser einzigartigen Bauweise, den Besuchern die Pflanzen und Insektenwelt näherzubringen:

"Wir habe nicht nur eine technische Lösung für die Ausstellung gefunden, sondern auch eine künstlerische. Wir vermitteln, dass in dieser massiven Glasstruktur etwas sehr Wertvolles aufbewahrt wird. Der Kokon wird schon selbst zum Ausstellungsstück", so Lane gegenüber Radio Österreich 1.
Neue Formen von Ausstellung
Die Zeiten in denen der Besucher nur Vitrinen angeschaut hat, sind vorbei. Die Ausstellung ist interaktiv. Dafür sorgen die 200 Wissenschaftler, die im Kokon arbeiten werden. Die Besucher können sie bei der Bestimmung von seltenen Pflanzen- und Insektenarten beobachten.
Keine hohen Mauern mehr
Man erfährt, wie die Sammlungen helfen, Krankheitsursachen zu erforschen, und lernt, wie sensible Ökosysteme weltweit erhalten werden können. Anna Maria Indiro, eine der Architekten sagt, das gläserne Darwin Center mit dem Kokon verstecke seinen Wissensreichtum nicht mehr hinter hohen Mauern:

"Man kann durch diesen Raum gehen und ihn genießen aber er ist zugleich auch eine Verbindung zur Außenwelt. Das Museum ist nicht mehr ein in sich geschlossenes Gebäude, was früher für diese Gebäude typisch war, es hat jetzt ein Gesicht, das in die Welt hinaus blickt."

Die Besucher müssen sich noch etwas gedulden. Erst im September nächsten Jahres wird der Kokon im Naturhistorischen Museum in London eröffnet.

Bettina Madlener, Radio Österreich 1, 4.9.08
->   Natural History Museum London
 
 
 
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01.01.2010