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Genkarten: Jeder Tumor ist einzigartig  
  US-Forscher haben umfangreiche Genkarten von zwei der gefährlichsten Krebsarten erstellt. Sie zeigen: Tumore sind so vielfältig, dass man langfristig wohl nur mit individuellen, maßgeschneiderten Krebstherapien vorankommt.  
Demnach spielen bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse und bei einem besonders aggressiven Hirntumor, dem Glioblastom, Hunderte von Veränderungen an den Erbanlagen eine Rolle, berichtet ein Team um Williams Parsons vom Howard Hughes Medical Institute in Baltimore.
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Zu diesem Thema haben Parsons und Kollegen zwei Studien auf der website von "Science" veröffentlicht: " "An Integrated Genomic Analysis of Glioblastoma Multiforme" (doi: 10.1126/science.1164382) sowie "Pathways Underlying Pancreatic Tumorigenesis" (doi: 10.1126/science.1164368).
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Pankreaskrebs: Selten aber tödlich
Die bösartigen Geschwülste der Bauchspeicheldrüse - die Pankreastumoren - kommen zwar eher selten vor, sind aber für viele Krebstodesfälle verantwortlich. Denn nur ein geringer Teil der betroffenen Patienten kann zum Zeitpunkt der Diagnose noch operiert werden, und die wenigsten von ihnen überleben die nächsten fünf Jahre.

Rauchen oder übermäßiger Alkoholgenuss können das Erkrankungsrisiko erhöhen. Auch das Glioblastom, das meist im Großhirn entsteht, hat eine sehr schlechte Prognose. Dieser Tumor ist häufig, wächst extrem schnell und ist zudem schwer zu behandeln.
"100 verschiedene Krankheiten"
Die Forscher sequenzierten in zwei Studien mehr als 20.000 Gene in den Zellen von 24 Patienten mit Pankreaskrebs und 22 Menschen, die an einem Glioblastom leiden. Neben Hunderten von Mutationen, die bei diesen Krebsarten eine Rolle spielen, fanden sie auch Tumorzellen mit zu vielen oder zu wenigen Genkopien.

Im Durchschnitt entdeckten die Autoren pro Patient 63 genetische Veränderungen bei einem Pankreastumor und 60 bei dem Hirntumor. "Wenn Sie 100 Patienten haben, dann haben Sie auch 100 verschiedene Krankheiten", sagte Mitautor Bert Vogelstein vom Johns Hopkins Kimmel Cancer Center in Baltimore.
Maßgeschneiderte Therapien notwendig
Jeder individuelle Tumor hat nach Angaben der Forscher seine eigene Mixtur von Genveränderungen. Dies spreche für Therapien, die auf den einzelnen Patienten zugeschnitten seien. "Die Landschaft der bösartigen Tumoren ist noch komplexer als angenommen", erläuterte Kenneth Kinzler, der ebenfalls am Kimmel Cancer Center arbeitet.

Angesichts der Dutzenden von mutierten Erbanlagen in jedem Tumor ähnele der lange Kampf gegen den Krebs mehr einem Guerilla- als einem konventionellen Krieg.

[science.ORF.at/dpa, 4.9.08]
->   Howard Hughes Medical Institute
->   Johns Hopkins Kimmel Cancer Center
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01.01.2010