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CERN: Teilchenbeschleuniger in Betrieb genommen  
  Der weltweit größte Teilchenbeschleuniger LHC hat am Mittwoch bei Genf seinen Betrieb aufgenommen. Physiker erhoffen sich von der gigantischen Maschine Antworten auf Fragen nach Ursprung und Aufbau der Welt.  
Geburt des Universums nachvollziehen
In einem 27 Kilometer langen Tunnel im schweizerisch-französischen Grenzgebiet, der mehr als 50 Meter unter der Erde liegt, wollen die Wissenschaftler Elementarteilchen fast mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander schießen und dabei eine Glut entstehen lassen, wie sie unmittelbar nach dem Urknall herrschte, also bei der Geburt des Universums.

Zunächst werden die Protonen-Strahlen aber in einer Richtung durch den auf minus 271 Grad heruntergekühlten Beschleuniger geschickt. Kollisionen wird es erst geben, wenn die Anlage stabil läuft.
Protonenstrahlen stabil halten
Der Beginn der Experimente erfolgt in einigen Wochen. Bis dahin müssen die Forscher schauen, dass der erste Protonenstrahl stabil in der Vakuumröhre zirkuliert. Danach wird der zweite Protonenstrahl in gegenläufiger Richtung eingeschossen.

Erst dann - nach mehr als zwanzig Jahren Planungs- und Bauzeit - können sie die mit beinahe Lichtgeschwindigkeit zirkulierenden Protonenpakete zur Kollision bringen.
Suche nach den Higgs-Teilchen
Die Forscher machen sich mit Hilfe einer der kompliziertesten je von Menschen erbauten Maschine zunächst auf die Suche nach dem Higgs-Teilchen, ohne das die Elementarteilchen der bisher gültigen Theorie zufolge keine Masse hätten.

Entdecken die Physiker am europäischen Teilchenphysikzentrum CERN dieses "Gottesteilchen", kann sich dessen Namensgeber, der britische Physiker Peter Higgs, Hoffnungen auf den Nobelpreis machen.
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Zeitpunkt der Entdeckung fraglich
Erste Hinweise auf das Teilchen könnte der LHC möglicherweise schon im nächsten Jahr liefern, wie der Hamburger Physiker Joachim Mnich sagte. Wenn das Higgs-Boson aber besonders leicht sein sollte, müsse man auf einen Nachweis bis mindestens 2010 warten. Mnich hat einen der beiden Detektoren mitgebaut, die das Geschehen im LHC beobachten sollen.
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CERN tritt Ängsten entgegen
Das CERN ist vor der Inbetriebnahme Ängsten entgegengetreten, in dem Beschleuniger könnten winzige Schwarze Löcher entstehen, die Materie und letztlich die ganze Erde verschlingen könnten.

Das Auftreten von Schwarzen Löchern sei höchst unwahrscheinlich, hieß. Entstünden sie, würden sie sofort wieder zerfallen, ohne wachsen zu können. Schließlich spielten sich die im LHC erzeugten Prozesse ständig ab, wenn beispielsweise kosmische Strahlung auf die Atmosphäre treffe.

Weltuntergangs-Szenarien seien daher Unsinn, sagte CERN-Sprecher James Gillies. Führende Physiker wie der Brite Stephen Hawking halten den LHC ebenfalls für sicher.

[science.ORF.at/APA/AP, 10.9.08]
->   LHC-Website (CERN)
->   Mehr über den LHC-Start in ORF.at
->   Das Stichwort LHC im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010