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Physikerin: Wissenschaftsgeschichte als Schulfach  
  Um das Interesse der Schüler an Naturwissenschaften zu wecken, führt für die Mathematikerin und Physikerin Hannelore Sexl kein Weg daran vorbei, in den Unterricht Wissenschaftsgeschichte einzubauen.  
Während Projekte wie "Forschung macht Schule" oder "Sparkling Science" erst seit kurzem Schüler für Forschung begeistern sollen, entwickelt die u.a. am Kernforschungszentrum CERN und bei der NASA tätige Forscherin bereits seit über 16 Jahren Schulprojekte zur spannenden Wissenschaftsvermittlung.
"Nicht schwierig", Schüler zu begeistern
Entscheidend sei dafür auch eine bessere Lehrerausbildung, so die Konsulentin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) anlässlich der am Mittwoch beginnenden ÖAW-Konferenz "Stile wissenschaftlichen Denkens" in Wien.

"Für mich sind die Naturwissenschaften ein Teil der Kultur", sagte Sexl gegenüber der APA. Fächerübergreifender Unterricht, aktive Einbindung der Schüler und kreative Ansätze sind die zentralen Prinzipien, die Sexl fürs Klassenzimmer fordert.

So könne etwa das Interesse der Schüler, insbesondere der Mädchen, auch schnell einmal gewonnen werden, indem Briefe von Marie Curie oder Lise Meitner gelesen werden. "Schüler für Naturwissenschaften zu begeistern, ist nicht schwierig", verweist Sexl auf ihre Erfahrung.
Ausbildung der Lehrer verbessern
Vielmehr sei die Ausbildung der Lehrkräfte zu verbessern. So solle ihnen nicht nur Wissen vermittelt werden, sondern etwa auch Material, um den Unterricht in der Schule spannender zu gestalten. Die Lehrer seien "wie in der Schweiz" sowohl finanziell als auch im gesellschaftlichen Ansehen höher zu stellen.

Ein fächerübergreifender Ansatz und die Vermittlung der Naturwissenschaften im Kontext von Kultur und Geschichte seien weiters notwendig.
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Konferenz "Stile wissenschaftlichen Denkens"
Der Bedeutung der Wissenschaftsgeschichte für den Bildungssektor ist auch ein zentrales Thema bei der internationalen Konferenz der ÖAW "Stile wissenschaftlichen Denkens", die noch bis 12. September in Wien stattfindet. Die internationalen Experten gehen weiters u.a. Fragen nach, welche Einflüsse zu den verschiedenen Stilen im wissenschaftlichen Denken geführt haben und wie sie die weitere Entwicklung von Wissenschaft und Technologie beeinflussen.
->   Mehr zur Konferenz
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In kulturellen Kontext stellen
Sexl selbst hat bei ihren Schulkursen immer versucht, "jede physikalische Theorie in ihren kulturellen Kontext zu stellen". So etwa bei den Auswirkungen von Newtons "Principia" (1687 veröffentlicht) in Frankreich, England und Italien. "Vor dem Hintergrund der Aufklärung schaut das völlig anders aus", so Sexl.

Wie die Engländer und die Franzosen damit umgegangen sind, seien zwei "vollkommen verschiedene kulturelle Zugänge" gewesen. "Die Franzosen sind Mathematiker und die Engländer sind Praktiker." Beide Zugänge seien notwendig: "Die Engländer haben wunderbare Fernrohre gebaut und in den Kosmos geschaut und die Franzosen haben es halt ausgerechnet."
Große Bedeutung von Bildern
Sexl verweist zudem auf die Bedeutung von Bildern im Rahmen der Wissensvermittlung. Etwa "Bilder von den jungen Sternen im Pferdekopfhimmel" oder von Proben vom Mars, die sie selbst von der NASA beschaffte und ihre Schüler begeisterten. Denn sie waren noch nicht im Internet verfügbar und wurden den Schülern quasi "exklusiv" präsentiert.

"Man muss sich bei den Schülern immer wieder etwas ausdenken, womit man sie fängt."

[science.ORF.at/APA, 10.9.08]
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01.01.2010