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Kernfusionsprojekt ITER wird deutlich teurer  
  Das internationale Forschungsprojekt ITER zur Stromgewinnung aus der Kernfusion könnte deutlich teurer werden als bisher kalkuliert. Gründe seien beispielsweise höhere Preise für Rohstoffe und teure Technik.  
Deshalb könnten die ursprünglich geplanten 5,5 Milliarden Euro für den Forschungsreaktor im südfranzösischen Cadarache um mindestens zehn Prozent, möglicherweise sogar um 100 Prozent steigen, sagte der stellvertretende ITER-Direktor, Norbert Holtkamp, beim 25. Symposium zur Fusionstechnologie in Rostock.
EU trägt 50 Prozent der Kosten
ITER-Projektpartner sind die Europäische Union als Hauptfinanzier sowie die USA, Russland, China, Japan, Indien und Südkorea. Europa habe zugestimmt, 50 Prozent der entstehenden Kosten zu tragen, sagte Octavi Quintana-Trias von der EU-Kommission.

Mit dem Bau des Testreaktors in Cadarache wollen die Partner zeigen, dass sich durch Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen lässt.
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Kernfusion
Bei der Fusionstechnologie wird versucht, das Prinzip der Energieerzeugung in der Sonne nachzuahmen. Dabei verschmelzen leichte Atomkerne zu schwereren Atomkernen - ein fundamentales Naturprinzip, bei dem große Mengen an Energie frei werden. Fusionsreaktoren sollen dazu Wasserstoff-Atome verwenden.
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Große Pläne
Den Plänen zufolge könnte ITER als Forschungsreaktor im Jahr 2018 erstmals Strom produzieren. In rund 50 Jahren könnte die Fusionstechnologie im industriellen Maßstab einen Beitrag zur Energieversorgung liefern.

Wie groß dieser Beitrag dann sein werde, könne noch nicht eingeschätzt werden, sagte Holtkamp.
Wichtig für Fusionsforschung
Quintana-Trias betonte, dass die ITER-Finanzierung auf politischer Ebene geklärt werden müsse. "Selbst im schlimmsten Fall sind die Kosten für diese Anlage geringer als die Kosten für die Energieerzeugung an einem Tag in Europa", sagte Quintana-Trias.

Wenn ITER nicht funktioniere, werde die ganze Fusionsforschung zusammenbrechen, warnte er.

[science.ORF.at/APA/dpa, 16.9.08]
->   Mehr über den Forschungsreaktor ITER
 
 
 
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01.01.2010