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Experimentelle Gentherapie für Blinde  
  Mit einer experimentellen Gentherapie haben US-amerikanische Forscher nach eigenen Angaben die Sehstärke von drei Menschen mit einer speziellen Form erblicher Blindheit verbessert.  
Die Methode ersetze das fehlerhafte Gen RPE65, das die Erbkrankheit Amaurosis congenita Leber auslöst. 30 Tage nach der Injektion habe sich die Sehstärke des behandelten Auges bei allen drei Probanden der Pilotstudie signifikant verbessert.
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Die Studie "Human gene therapy for RPE65-isomerase deficiency activates the retinoid cycle of vision but with slow rod kinetics" von Artur Cideciyan ist in der aktuelle Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (23. September 2008, DOI:10.1073/pnas.0807027105) erschienen.
->   Studie
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Noch keine ausgereifte Therapie
Die Empfindlichkeit der Zapfen, die für das Farbensehen zuständig sind, erhöhte sich bis zu 50-fach. Die vor allem für die Nachtsicht zuständigen Stäbchen wurden bis zu 63.000 Mal empfindlicher, berichten die Mediziner um Artur Cideciyan von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia.

Die Methode ist laut den Forschern aber noch keineswegs eine ausgereifte Therapie. So habe es nach den ersten 30 Tagen keine weiteren Fortschritte gegeben. Zudem passe sich das behandelte Auge ungewöhnlich langsam an Dunkelheit an.

Zuvor hatten die Wissenschaftler die Methode erfolgreich an Hunden und Mäusen getestet. Gemäß den Statuten des Fachjournals legten sie die finanziellen Interessen an ihrem Forschungsprojekt offen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 23.9.08]
->   Artur Cideciyan
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Fast Blinder kann nach Gentherapie wieder sehen (28.4.08)
->   Forscher entwickeln erstes bionisches Auge (20.2.07)
 
 
 
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01.01.2010