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Wie wissenschaftliche Leistung verwaltet wird  
  Auch Forschung muss organisiert und ihre Ergebnisse bewertet werden. In Österreich ist die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) eine der größten Organisationen, in denen Forschung administriert wird.  
Die Beurteilung und Verwaltung wissenschaftlicher Leistungen steht im Mittelpunkt eines weiteren Teils des Ö1 Schwerpunkts "Bürokratie".
Schwierige Beurteilung von Qualität
Die ÖAW ist die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Österreich. Wer in ihren Kommissionen und Instituten forscht und arbeitet, wird nicht nur verwaltet, sondern auch inhaltlich beurteilt.

Die Mechanismen um die Güte wissenschaftlicher Arbeit zu beurteilen, sind offen und kaum objektivierbar, sagt Akademie-Präsident Peter Schuster im Gespräch mit Radio Österreich 1.
Publikationen alleine nicht ausschlaggebend
Denn nicht immer kann man die Leistung eines Wissenschaftlers an der bloßen Zahl seiner Veröffentlichungen oder Zitierungen ermessen, sagt der Präsident, selbst Professor für Theoretische Chemie.

Fächerübergreifend sei das schon gar nicht möglich: "Wenn ich beispielsweise die Hochenergiephysik betrachte: Da hat eine Arbeit oft 400 bis 500 Autoren. Und wer kein Insider ist, kann überhaupt nicht wissen, wer die maßgeblichen Autorinnen oder Autoren in einer solchen Publikation sind."
Internationale Begutachtung
Bleibt also nur die Beurteilung von außen. Wer an der Akademie festangestellt forschen will, muss sich einem harten Auswahlverfahren stellen, sagt Schuster.

Zunächst bekommt man nur einen befristeten Vertrag. Nach einiger Zeit wird dann das wissenschaftliche Tun evaluiert, sagt Peter Schuster: "Bei dieser Evaluierung wird ein wissenschaftliches Opus verlangt, das dem Umfang nach dem entspricht, was beispielsweise an einer Universität zur Habilitation führen würde - und das wird extern begutachtet.

Es ist sehr wichtig, dass man sich an dem Urteil der auswärtigen Gutachter orientiert. Es ist in kleinen Ländern ganz besonders wichtig, dass man auf die internationale Bühne geht, weil eben die Community nicht so groß ist, dass man davon ausgehen kann, dass man auch wirklich unabhängige Beurteilungen bekommt."

Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft, 24.9.08
Weitere Beiträge zum Ö1 Schwerpunkt "Bürokratie":
->   Bürokratie-Schwerpunkt: Hürden an den Unis
 
 
 
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01.01.2010