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Bürokratie: Wie stelle ich einen Forschungsantrag?  
  Nicht erst seit der Beteiligung Österreichs an europäischen Förderprogrammen ist es heimischen Forschern bekannt: Einen Förderantrag zu stellen, ist eine Wissenschaft für sich.  
Dieser Aspekt des akademischen Alltags steht dieses Mal im Mittelpunkt der Serie zum Ö1-Schwerpunkt "Bürokratie".
FWF: Mehrere hundert Projekte im Jahr
Gerade in der nicht wirtschaftsgebundenen Grundlagenforschung ist es mitunter schwer, in einem Antrag möglichst genau zu schildern, wohin das Projekt führen soll.

Christoph Kratky, der Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, muss es wissen. Pro Jahr fördert der Fonds mehrere hundert Projekte der Grundlagenforschung mit einem Finanzvolumen von beinahe 190 Millionen Euro. 40 Prozent der eingebrachten Anträge werden auch bewilligt.
Anträge "Teil des Geschäfts"
Ehe es soweit ist, muss alles formal stimmen, sagt Präsident Kratky:"Wir veranstalten so genannte Coaching-Workshops, wo wir potenzielle Projektnehmer - typischerweise jüngere Leute, die noch nicht so viel Erfahrung haben - einladen, von uns Tipps zu bekommen. Das machen wir seit ein, zwei Jahren, das Angebot wird sehr stark nachgefragt.

Insofern gibt es eine Einschulung, und man muss sich klar sein: Das Stellen von Anträgen ist in der modernen Wissenschaft tatsächlich ein inhärenter Bestandteil einer Forschungstätigkeit. Genauso, wie man lernen muss, Publikationen zu schreiben, muss man lernen, Anträge zu stellen. Wenn man Wissenschaftler oder Wissenschaftlerin sein will, ist das Teil des Geschäftes."
Entscheidung binnen fünf Monaten
Ist so ein Projektantrag erst einmal korrekt gestellt, wird vom FWF binnen rund fünf Monaten darüber entschieden. Hier arbeiten externe Gutachter und interne Bürokraten flott, sagt Christoph Kratky: "Darin sind wir in Europa wirklich in der Spitzengruppe. Wir versuchen, das möglichst schnell zu machen, und sind dabei auch durchaus gut unterwegs."

80 Personen beschäftigt der FWF, und sie bekommen immer mehr zu tun, denn das Fördervolumen und die Zahl der Anträge steigen ständig.

Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft, 25.9.08
->   FWF
Bisherige Beiträge zum Ö1 Schwerpunkt Bürokratie:
->   Wie wissenschaftliche Leistung verwaltet wird
->   Bürokratie-Schwerpunkt: Hürden an den Unis
 
 
 
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01.01.2010