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Die besten Bilder der Wissenschaft 2008  
  Auch heuer hat das Fachjournal "Science" einen Wettbewerb zur Visualisierung von Wissenschaft und Technik veranstaltet. Diese Woche wurden die Preisträger der "Visualization Challenge 2008" gekürt, science.ORF.at stellt nun einige davon vor.  
Kieselalge an Hohltier
 
Bild: Mario De Stefano, The 2nd University of Naples

In der Kategorie "Fotografie" siegte heuer Mario De Stefano von der Universität Neapel. Sein Bild "The Glass Forest" zeigt Kieselalgen bzw. Diatomeen, jene kleinen, meist einzelligen Lebewesen, deren mitunter bizarre Formen schon Ernst Haeckel zu umfangreichen Malstudien inspiriert haben.

Die elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt die im Mittelmeer beheimatete Art Licmophora ehrenbergii, deren (grüne) dreieckige Zellen rund 30 Mikrometer Durchmesser erreichen. Die braun gefärbten Strukturen gehören zu dem Hohltier Eudendrium racemosum.

Der Bildtitel nimmt Bezug auf die Tatsache, dass die Kieselalgen Siliziumverbindungen für den Aufbau ihrer Gehäuse verwenden. Die rund 100.000 Spezies der Diatomeen sind im übrigen auch ökologisch von höchster Bedeutung: Sie produzieren 40 Prozent des atmosphärischen Sauerstoffs.
Bissige Saugnäpfe
 
Bild: Jessica D. Schiffman, Caroline L. Schauer; Drexel University

Was wie ein Haufen kleiner grüner Monstren mit aufgerissenem Maul aussieht, sind eigentlich die 400 Mikrometer kleinen Saugnäpfe eines Tintenfisches, mit deren Hilfe sich das Weichtier an seine Beute heftet. Bei den weißen "Zähnen" handelt es sich um Chitinstrukturen - jenes Material, aus dem etwa auch der Insektenpanzer besteht.

Wie Jessica Schiffman, eine Doktoratsstudentin an der Drexel University in Pennsylvania, erzählt, ließ sie sich bei der Wahl der Farben vom Film "Little Shop of Horrors" inspirieren. Der Jury war das eine lobende Erwähnung in der Kategorie "Fotografie" wert.
Schwingende Schnur
 
Bild: Andrew Davidhazy, Rochester Institute of Technology

Ebenfalls lobend erwähnt wurde eine Arbeit von Andrew Davidhazy, der am Rochester Institute of Technology in New York arbeitet. Er befestigte einen kleinen Motor an einer Baumwollschnur, um dieselbe zu Schwingungen anzuregen. Rund 20 dieser atypischen Schwingungen sind auf dem Bild "String Vibrations" festgehalten, Davidhazy wählte dafür eine Belichtungszeit von rund zwei Sekunden.
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Wie üblich gibt es auch heuer eine kostenfrei zugängliche Online-Ausgabe der "Visualization Challenge". Die Printversion ist in "Science" (Bd. 321, S. 1767 - 1775) erschienen.
->   Visualization Challenge 2008
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Widerstreit der Polymere
 
Bild: Ye Jin Eun, Douglas B. Weibel; University of Wisconsin-Madison

Und noch ein Beitrag der Kategorie "Fotografie": Ye Jin Eun, eine Doktorandin an der University of Wisconsin, Madison, nennt ihre Kreation ein "Ploymer-Sandwich". Es besteht aus zwei Substanzen, nämlich Polyethylenglykol und Polydimethylsiloxan.

Die gewundenen Berg-und-Tal-Landschaften entstehen durch die unterschiedlichen Reaktionen der beiden Polymere bei Wasserkontakt. Das macht sie zwar unbrauchbar für den ursprünglich intendierten Zweck (Ye Jin Eun wollte sie für die Lagerung von Zellproben verwenden), aber immerhin führte dieser Umstand zu einem hübschen Sujet - sowie einer lobenswerten Erwähnung.
Die Bibel in einem Bild
 
Bild: Chris Harrison, Carnegie Mellon University; Christoph R¿mhild, North Elbian Evangelical Lutheran Church

Bibelfeste User haben es vielleicht schon geahnt: Bei obiger Abbildung handelt es sich um eine Visualisierung der Heiligen Schrift. Jeder graue Balken an der Basis der Grafik repräsentiert eines der 1.189 biblischen Kapitel, wobei die Länge durch die Zahl der darin enthaltenen Verse bestimmt wird. Die regenbogenartigen Halbkreise darüber stellen Referenzen innerhalb des Textes dar.

Insgesamt gibt es in der Bibel 63.779 solcher Querverweise, berichten Chris Harrison von der Carnegie Mellon University und der Hamburger Pastor Christoph Römhild. "Das gibt der Schrift eine fast monolithische Gestalt", findet Harrison. Der Beitrag erhielt eine lobenswerte Erwähnung in der Kategorie "Illustration".
Die Reise durch den Körper
 
Bild: Travis Vermilye, Kenneth Eward

Wir schließen mit einer Momentaufnahme von einer Reise durch den menschlichen Körper. "A Window into Life", so der Titel der Animation, wurde 2007 für das Cincinnati Children's Hospital Medical Center produziert.

Sollten jemandem obige Abbildung und andere Einstellungen bekannt vorkommen: Das ist kein Zufall, man kann die Animation durchaus als Reminiszenz an den Film "Fantastic Voyage" aus dem Jahr 1966 lesen. Die Jury verlieh dem mikrokosmischen Reisebericht eine Auszeichnung in der Kategorie "Nicht-interaktive Medien".

Robert Czepel, science.ORF.at, 25.9.08
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01.01.2010