News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Influenza-Impfaktion in Österreich  
  400.000 Erkrankungen, bis zu 3.000 Todesfälle - das ist laut Gesundheitsministerium die Bilanz der vergangenen Influenza-Saison. Mitschuld trägt die im internationalen Vergleich geringe Influenza-Durchimpfungsrate.  
Diese betrug im vergangenen Jahr nur zwölf Prozent. In diesem Jahr soll das anders werden, betonten Fachleute am Freitag bei einer Pressekonferenz der Apothekerkammer. Mithelfen soll dabei eine Preisaktion bei den Impfstoffen.
Fehlende Aufklärung
"Es fehlt in einem hohen Maß die Aufklärung. Die Influenza ist eine jener Infektionskrankheiten, die am besten erforscht und kontrolliert sind", so die Experten. Sie fordere aber weiterhin Todesopfer. Die Erkrankungen und die Todesfälle wären mit der Impfung zu verhindern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert eine interpandemische Durchimpfungsrate von 30 Prozent der Bevölkerung. Bis zum Jahr 2006 sollten es bei den Risikogruppen (Senioren und chronisch Kranke, Anm.) 50 Prozent sein, bis zum Jahr 2010 schließlich 75 Prozent.
Nur zwölf Prozent geimpft
Österreich hat die weltweit umfassendsten Empfehlungen bezüglich der jährlichen Influenza-Impfung. Jeder, der will, soll sich schützen lassen. Risikopersonen und alle Menschen ab 50 werden auf jeden Fall zur Immunisierung aufgefordert.

Bei zwölf Prozent Durchimpfungsrate und einem Gebrauch der ursächlich wirkenden Neuraminidase-Hemmer bei drei Prozent der Erkrankten gäbe es - ironisch formuliert - einen Hinweis auf folgende Einstellung der Österreicher in Sachen Virus-Grippe: "Wir haben ein Recht auf unsere Influenza.", so der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze.

Dabei gibt es laut dem Vorsitzenden des Impfausschusses des Obersten Sanitätsrates, Ingomar Mutz, harte Daten über den ausgesprochen positiven Effekt der Immunisierung: "Bei Senioren kommt es zu einer Reduktion der Spitalsaufnahmen wegen Lungenentzündung und Influenza um 27 Prozent und zu einer Reduktion des Todesrisikos um 48 Prozent."
Preise für Vakzine gesenkt
Ein sprichwörtlich gesunder Preis soll den Österreichern zwischen 1. Oktober und 31. Dezember den Zugang zur Impfung in diesem Jahr erleichtern. Die Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Christiane Körner: "Wir haben erreicht, dass alle Hersteller den Impfstoff um einen Euro billiger abgeben." Die Apotheker haben noch drei Euro dazugelegt.

Somit liegt der Abgabepreis für die verschiedenen Vakzine in der Apotheke je nach Produkt zwischen 15,30 Euro pro Impfung und 18,35 Euro, also um vier Euro niedriger. Der Kinderimpfstoff ist um insgesamt zwei Euro verbilligt. Die Experten rechnen in diesem Jahr mit einer schwereren Influenza-Welle, weil sich die Viren im Vergleich zu den vergangenen Saisonen genetisch verändert haben.

[science.ORF.at/APA, 26.9.08]
->   WHO
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Influenza-Pandemie: Nur rasche Maßnahmen wirksam (27.4.06)
->   Universalimpfung gegen Grippe möglich? (8.2.06)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010