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Leistungsvereinbarungen: Unis als Vertragspartner  
  Mit der Entlassung der Universitäten in die Autonomie wurde die Bürokratie nicht mehr. Leistungsvereinbarungen seien im Gegenteil notweniger Bestandteil einer modernen Hochschulpolitik.  
Das meint Christoph Badelt, Vorsitzender der Universitätenkonferenz und Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, im letzten Teil des Ö1 Schwerpunkts "Bürokratie".
Leistungsvereinbarungen statt Klinkenputzen
Wer sich selbst verwaltet, muss möglicherweise seine Verwaltung aufstocken. Aber stimmt das auch für die 21 österreichischen Universitäten? Das berühmt-berüchtigte Klinkenputzen im Wissenschaftsministerium, um an Geldmittel des Staates zu kommen, ist für die Unis und ihre Chefs vorbei.

An dessen Stelle sind die sogenannten "Leistungsvereinbarungen" getreten, die in einem ausgetüftelten Schlüssel maßgeschneidert festlegen, was der Staat für die Unis und die Unis für die Allgemeinheit leisten müssen.
"Gegenteil von Bürokratie"
Ein taugliches Konzept, findet der Chef der Universitätenkonferenz und Rektor der Wirtschaftsuniversität Christoph Badelt: "Leistungsvereinbarungen sind das Gegenteil von Bürokratie, denn sie gehen davon aus, dass eine Universität mit der Republik Österreich, die ja die Universitäten größtenteils finanziert, eine Vereinbarung darüber trifft, was die Universität um das Geld machen soll, das sie vom Staat erhält.

Vom Grundanliegen her ist es ein Vertrag, wie wir ihn auch aus der Wirtschaft kennen, auch wenn wir natürlich wissen, dass die Vertragspartner nicht gleich mächtig sind, und es nicht möglich ist, sozusagen über Nacht alle Leistungen, die die Universitäten erbringen, zu bepreisen."
Investitionen in Projekte
Aber das habe sich erst nach dem Abschluss der Leistungsvereinbarungen herausgestellt, sagt Chrisoph Badelt. Denn eine Universität ist eben kein Unternehmen wie alle anderen, hier könne man nicht auf Heller und Pfennig vorauskalkulieren.

Der Ausweg: Es wird nicht mehr in bestimmte Planstellen investiert, sondern in Projekte, deren Ergebnisse dann beurteilt werden.

"Und das ist wirklich eine Änderung im Denken, weg von den reinen Input-Steuerungen der Bürokratie hin zu der Ergebnissteuerung einer modernen Universität", so Badelt in Radio Österreich 1.

Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft, 26.9.08
Alle Beiträge zum Bürokratie-Schwerpunkt in science.ORF.at:
->   Bürokratie: Wie stelle ich einen Forschungsantrag?
->   Wie wissenschaftliche Leistung verwaltet wird
->   Bürokratie-Schwerpunkt: Hürden an den Unis
 
 
 
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01.01.2010