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Quelle für zweidimensionales Licht entwickelt  
  Grazer Forscher haben eine Art Lichtquelle für zweidimensionales Licht entwickelt. Es handelt sich um eine nano-optische Lichtquelle, anstatt dreidimensionaler Photonen werden Plasmonen erzeugt.  
Diese breiten sich zweidimensional in einer Goldoberfläche aus, melden die Universität Graz und die Technische Universität (TU) Graz.
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Die Studie "Organic plasmon-emitting diode" von Joachim Krenn und Kollegen ist am 28. September 2008 online in "Nature Photonics" erschienen (doi:10.1038/nphoton.2008.200).
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Wellenlänge des Lichts setzt Grenzen
Für die Übertragung großer Datenmengen - Stichwort: Breitband - werden heute schon häufig optische Übertragungsmöglichkeiten mit Licht und Glasfasern genutzt, lediglich in den Geräten selbst setzen Technologen bis heute auf die gute alte Elektronik.

"Das liegt nicht zuletzt daran, dass einer Verkleinerung von optischen Systemen durch die Wellenlänge des Lichts Grenzen gesetzt sind, die Strukturen können nicht beliebig verkleinert werden", erklärte dazu Joachim Krenn, Physiker der Uni Graz gegenüber der APA.
Plasmonen breiten sich zweidimensional aus
So entstand die Idee, das Licht einer ganzen Dimension zu berauben und so zur gewünschten Verkleinerung in Gestalt einer extremen Verflachung der benötigten Strukturen zu kommen.

Im Gegensatz zu eigentlichen Lichtteilchen (Photonen) breiten sich Plasmonen zweidimensional in einer Metalloberfläche aus. Von außen, also beim Betrachten der Oberfläche ist dabei nichts zu sehen, da der Betrachter gleichsam der dritten Dimension angehört und kein Teil des Systems ist.
Zweidimensionales Licht direkt erzeugen
Ein Problem stellten bisher die Umwandlungsstellen von zwei auf drei Dimensionen und umgekehrt dar. Nun haben die Grazer Forscher eine Diode entwickelt, welche direkt zweidimensionales Licht, also Plasmonen erzeugt.

Umwandlungen von dreidimensionalem Licht in zweidimensionale Plasmonen entfallen. Das Schaltelement ist ein organischer Halbleiter, der direkt auf der Goldfolie aufsitzt.
Deutlich weniger Platz
Nächstes Ziel ist es, auch komplexere Operationen in den zweidimensionalen Systemen durchzuführen und so langsam etwa auch Computer erzeugen zu können.

Wie groß die Platzeinsparung durch die Nutzung der Plasmonen gegenüber der herkömmlichen Elektronik sein kann, wagt Krenn noch nicht zu prognostizieren. Aber alleine die Tatsache, dass alles, was bisher in Gehäusen untergebracht ist, plötzlich in Form einer flachen Folie existieren kann, lässt die Möglichkeiten erahnen.

[science.ORF.at/APA, 29.9.08]
->   Joachim Krenn
 
 
 
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01.01.2010