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Art der Hormontherapie bestimmt Herzinfarktrisiko  
  Bei der Hormontherapie gegen Wechseljahrebeschwerden beeinflusst die Art der Einnahme das Herzinfarktrisiko. Nehmen Frauen die Hormone über die Scheide oder Haut auf, ist es geringer als bei Tablettengabe.  
Auch die Hormon-Kombination hat einen Einfluss auf das Infarktrisiko. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit 700.000 Däninnen im Alter von 51 bis 69 Jahren.

Sie ist nach Eigenangaben die größte Untersuchung, seit 2002 eine amerikanische Studie vorzeitig abgebrochen wurde, die ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Brustkrebserkrankungen festgestellt hatte.
->   US-Studie zur Hormonersatztherapie gestoppt (9.7.02)
Kein erhöhtes Infarktrisiko
Laut der Gynäkologin Ellen Lokkegaard vom Reichshospital Kopenhagen hätten jüngere Patientinnen ein etwas höheres Risiko für Herzinfarkt als Ältere.

Insgesamt habe die aktuelle Studie kein erhöhtes Infarktrisiko durch die Hormontherapie ergeben.
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Die Studie "Hormone therapy and risk of myocardial infarction: a national register study" ist am 30.9.08 online im Fachjournal "European Heart Journal" erschienen (doi: 10.1093/eurheartj/ehn408).
->   Abstract der Studie
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Eine Frage von Substanzen, Rhythmus und Aufnahme
Die Östrogen-Einnahme als Gel oder Pflaster über die Haut senkte in der Studie das Herzinfarktrisiko um 38 Prozent verglichen mit Frauen, die nie Hormone genommen hatten. Wenn die Hormone über die Scheide in den Körper gelangten, waren es sogar 44 Prozent.

Daneben spielte der Typ der jeweiligen Hormonsubstitution eine Rolle. So ermittelten die Mediziner bei der kontinuierlichen und kombinierten Einnahme von Östrogen und Progesteron ein um 35 Prozent erhöhtes Infarktrisiko.

Nahmen Frauen Ersatzhormone jedoch in einem bestimmten Rhythmus ein (Östrogen abwechselnd mit einer Kombination von Östrogen und Progesteron), hatten sie ein geringeres Infarktrisiko als Frauen mit durchgehend gleicher Hormonongabe. Dies gelte auch für den Hormonersatzstoff Tibolon.
Jüngere stärker gefährdet
Die mit 51 bis 54 Jahren jüngeren der Nutzerinnen von Ersatzhormonen haben laut Studie ein um 24 Prozent höheres Herzinfarktrisiko als solche, die gar keine Hormone nehmen. Zudem steige bei ihnen das Herzinfarktrisiko mit der Dauer der Einnahme.

Ältere Frauen, die Hormone nehmen, haben ein geringeres Risiko als jüngere, zudem steigt es nicht mit der Dauer der Einnahme an.
Größte Studie seit abgebrochener von 2002
Die dänischen Forscher hatten Daten der Jahre 1995 bis 2001 von 698.000 Frauen ausgewertet, von denen 26 Prozent schon einmal Hormone genommen hatten oder sie gerade nutzen. Ihren Angaben zufolge ist das die größte Studie zur Hormontherapie seit der "Women's Health Initiative Study" (WHI).

Die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA hatten diese Studie 2002 frühzeitig abgebrochen, weil sie eine Zunahme von Infarkten und Brustkrebserkrankungen bei den Nutzerinnen der Hormontherapie feststellten.

[science.ORF.at/APA/dpa, 1.10.08]
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01.01.2010