News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Ig-Nobelpreise '08: Hundeflöhe hüpfen höher  
  Bevor ab Montag die "richtigen" Nobelpreise 2008 bekanntgegeben werden, sorgen die heurigen Ig-Nobelpreise der Harvard-Universität für Heiterkeit. Französische Forscher wurden dabei für den Vergleich zwischen Hunde- und Katzenflöhen ausgezeichnet, Schweizer Ethiker für ihre Forderung, auch Pflanzen Würde zuzusprechen.  
Rund 1.200 Zuschauer nahmen am Donnerstag an der wenig feierlichen Verleihung der satirischen Preise im Sanders-Theater der Universität teil. Die Anti-Nobelpreise werden seit 1991 für unnütze oder skurrile wissenschaftliche Arbeiten verliehen.

Für ihre Feststellung, dass Hundeflöhe durchschnittlich 20 Zentimeter weiter springen als Katzenflöhe, wurden drei Veterinär-Wissenschaftler aus Toulouse mit dem Ig-Nobelpreis für Biologie ausgezeichnet (die entsprechende Studie). Ig steht dabei für ignoble (unwürdig).
Alte Rohscheiben klingen wie neu, Cola als Spermakiller
Der wissenschaftliche Vorschlag, das Knacken älterer Chips elektronisch so zu verändern, dass sie wie frisch klingen, brachte einem italienisch-britischen Wissenschaftlerduo den Preis für Ernährungswissenschaften ein (die Studie).

Der Chemiepreis ging an zwei rivalisierende Teams aus den USA und Taiwan für ihre Feststellung, dass sich Coca Cola als Spermizid eignet - beziehungsweise nicht (die Studie).

Der Friedens-Ig-Nobelpreis schließlich ging an die Bevölkerung der Schweiz und ihrem Ethikkomitee für Biotechnologie für die "Entwicklung des Rechtsprinzips, dass auch Pflanzen Würde besitzen".
->   Die Forderung des Schweizer Ethikkomitees
Lachen und Nachdenken
Die Preise wurden dieses Jahr von dem 89-jährigen echten Nobelpreisträger für Chemie, William Lipscomb, überreicht. Sie bestehen aus einer Medaille mit der denkwürdigen Aufschrift: "Der Ig-Nobelpreis wurde im Jahr 2008 dem Ig-Nobelpreisträger in Anerkennung seiner Ig-Nobelpreis-trächtigen Leistung verliehen."

Laut dem Organisator des Abends, Marc Abrahams vom Magazin "Annals of Improbable Research" (Annalen der unmöglichen Forschung), werden die Preise für Arbeiten verliehen, die "zuerst zum Lachen, dann zum Nachdenken" animieren.

Die Preisträger kommen inzwischen gern, auch wenn sie für die Anreise selbst zahlen müssen. Für ihre Danksagung haben sie genau 60 Sekunden Zeit, danach werden sie unbarmherzig von einem achtjährigen Mädchen unterbrochen.
So lustig wie die US-Wahldebatten?
In einem trockenen Kommentar auf seiner Website wies "Improbable Research" darauf hin, dass die diesjährige Feier mit einem Ereignis zusammenfiel, das ihr "möglicherweise überraschend ähneln wird": der Debatte zwischen den beiden Vizepräsidentschaftskandidaten Joseph Biden und Sarah Palin.

[science.ORF.at/APA/AFP, 3.10.08]
->   Alle Gewinner 2008 (Server zum Teil überlastet)
->   Ig-Nobelpreise (Server zum Teil überlastet)
Mehr zu den Ig-Nobelpreise der vergangenen Jahre in science.ORF.at:
->   2007: Schädliches Säbelschlucken
->   2006: Blinzelnde Fotoobjekte
->   2005: Flatulierende Heringe
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010