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"Mikro-Lernen": Sprachen häppchenweise erwerben  
  Fremdsprachen lassen sich auch häppchenweise lernen - beispielsweise mittels Handy, Internet oder Podcast. E-Learning kann und muss noch individueller werden, sagen Experten beim "Learntec Forum Austria".  
Das "Learntec Forum Austria" wird am Freitag bei den Fachhochschul-Studiengängen der Wirtschaftskammer Wien abgehalten. E-Learning solle sich dem Lebens- und Arbeitsrhythmus der Lernenden anpassen.
Ein Häppchen...
Mini-Lerneinheiten, egal wo und wann dank Mobiltelefon, ipod oder Internet - so kann sich der Medien- und Literaturwissenschaftler Martin Lindner von den Research Studios Austria zeitgemäßes Sprachenlernen vorstellen.
...Englisch gefällig?
Englisch zum Beispiel habe er persönlich in der Schule nur mäßig gelernt, aber dank Internet, Online-Wörterbüchern und Internet-Plattformen habe er die Fremdsprache mittlerweile perfektioniert, schildert er auf Radio Österreich 1:

"Ich habe dann Worte, wenn ich mir nicht sicher war, wie sie gebraucht werden, in Google eingegeben und habe gesehen: Oh, 250.000 Treffer! Oder: Oh, nur 3.000 Treffer und auch nur im deutschen Sprachraum - das ist etwas, das nur Deutsche verwenden. Das geht unheimlich gut.

Ich kann jetzt lustigerweise besser Englisch sprechen, obwohl ich im Internet nicht Englisch gesprochen habe! Aber ich kann es, weil im Internet die Sprache eher mündlich ist - auch wenn sie sie schreiben."
Ökonomie der Aufmerksamkeit
Der Medienwissenschaftler spricht vom Trend des Mikro-Lernens - die Verarbeitung von kleinsten Informationseinheiten (gerade mal zwei bis fünf Minuten) in den "Zwischenräumen des täglichen Lebens", beispielsweise in der U-Bahn oder in der Arbeitspause.

Als Lern-Medien eignen sich Mobiltelefon, ipod oder Pocket-PC. Den klassischen Sprachenkurs an einer Volkshochschule werde es in Zukunft dennoch geben, meint Martin Lindner:

"Der Sinn von diesen Kursen ist: Die Aufmerksamkeit wird konzentriert, die Leute haben Zeit und es macht ihnen Spaß. Sie möchten gerne mit anderen Menschen zusammen sein, hinterher ein Glas Wein trinken und z.B. über das betreffende Reiseland reden.

Ob es didaktisch gut ist, ob man die Grammatik oder die Sprache gut lernt, das ist eine völlig andere Frage. Ich glaube nicht... Aber die Leute sind sehr motiviert und es hat mit Sicherheit einen positiven Effekt. Solche Kurse wird es weiterhin geben, weil die persönlichen Begegnungen eine große Rolle spielen."

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 10.10.08
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01.01.2010