News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Technologie 
 
Neurokabel macht Lähmung rückgängig  
  US-Forscher haben das gelähmte Handgelenk eines Affen wieder beweglich gemacht: Ein vom Hirn zu den Muskeln verlegtes Kabel sendete die entsprechenden "neuronalen" Signale.  
Jause mit Prothese
Dass Affen imstande sind, Roboterarme mittels reiner Gedankenkraft zu bewegen, haben Forscher der University of Pittsburgh bereits im Mai dieses Jahres gezeigt. Sie pflanzten damals Sensoren in ein motorisches Areal des Makakenhirns ein und speisten die Hirnimpulse in das Steuerungselement der künstlichen Extremität.

Auf diese Weise lernten die Tiere den Roboterarm (in eingeschränktem Maß) wie ihren eigenen zu bewegen - und sich etwa diverse Leckereien in den Mund zu stopfen (Nature, Bd. 453, S. 1098).
Externe Nerven-Umleitung
Ein Team um Chet Moritz von der University of Washington ist insofern einen Schritt weiter gegangen, als die Signale aus dem Hirn nun zum Ausgleich körperlicher Schäden verwendet wurden.

Moritz und seine Kollegen trainierten Affen zunächst, einen Cursor auf einem Computerbildschirm via Hirnelektroden zu bewegen. Dann lähmten sie vorübergehend deren Handgelenk mit einem Anästhetikum und leiteten die Signale in die entsprechenden Muskeln. Innerhalb einer Stunde waren die Affen imstande, ihre Hand wieder zu bewegen (Nature, doi: 10.1038/nature07418).

Moritz betont, dass dafür nicht unbedingt Motoneuronen verwendet werden müssen. "Alle Nervenzellen eignen sich dafür - egal, ob sie ursprünglich für die Bewegung von Muskeln eingesetzt wurden oder nicht."

[science.ORF.at, 16.10.08]
->   Mitteilung der University of Washington
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Technologie 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010