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Lila Paradeiser vermindern Krebs bei Mäusen  
  Britische Genetiker haben lila Paradeiser hergestellt, die möglicherweise vor Krebs schützen. Sie enthalten den Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der im Körper schädliche Radikale abfängt.  
Die lila Paradeiser verlängerten die Lebenserwartung von krebsanfälligen Labormäusen um 28 Prozent, schreiben die Wissenschaftler.
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Die Studie "Enrichment of tomato fruit with health-promoting anthocyanins by expression of select transcription factors" ist online am 26. Oktober 2008 in der Fachzeitschrift "Nature Biotechnology" erschienen (DOI: 10.1038/nbt.1506).
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Farbstoff auch in Brombeeren und Heidelbeeren
 
Bild: John Innes Centre

Die Forschergruppe um Eugenio Butelli am John Innes Centre in Norwich hat zwei Erbanlagen aus Löwenmäulchen in haushaltsüblichen Paradeisern eingebracht. Die neue Sorte produziert besonders viel Anthocyane, das sind wasserlösliche dunkle Pflanzenfarbstoffe, die auch Brombeeren und Heidelbeeren ihre Farbe geben und vorbeugend gegen bestimmte Krebsarten wirken.

Nach Angaben der Wissenschaftler enthalten ihre lila Tomaten dreimal soviel Anthocyane wie gewöhnliche. Zuvor waren lila Paradeiser durch gewöhnliche Zucht entstanden.
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Rote Paradeiser ohne Wirkung
Die Mäuse mit starker Neigung zu Lymphknotentumoren starben bei normaler Kost im Durchschnitt nach 142 Tagen an Krebs. Solche, die regelmäßig Pulver aus lilafarbene Paradeisern erhielten, erst nach 182 Tagen. Rote Paradeiser hingegen hatten keinen positiven Effekt auf das Lebensalter der Nager.
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Wirkungslosigkeit roter Paradeiser ungeklärt
 
Bild: John Innes Centre

Volker Böhm, Ernährungswissenschaftler an der Universität Jena, bestätigte, dass Anthocyane gesundheitsfördernd seien, kann aber "nicht nachvollziehen, wieso im Tierexperiment der Verzehr der roten Tomaten keine Wirkung gezeigt hat."

Wie die Studien anderer Forscher demonstriert hätten, würden auch rote Paradeiser das Krebsrisiko vermindern, da sie die orange-roten Karotinoide enthalten, die ebenfalls Radikale abfangen.
Anthocyane werden besser aufgenommen
Aber: "Der menschliche Körper kann Anthocyane sehr viel besser aufnehmen als Karotinoide", denn diese sind nicht wasserlöslich. Die Art der Zubereitung sei daher entscheidend, erklärt Volker Böhm.

Das sei möglicherweise ein Problem bei Eugenio Butellis Versuchsmäusen gewesen: Diese hatten lediglich Pulver aus gefriergetrockneten Paradeisern zu fressen bekommen.

In einem sind sich Volker Böhm und Eugenio Butelli einig: Rote Paradeiser sollte man immer gemeinsam mit etwas Öl zu sich nehmen. Das helfe dabei, die Karotinoide aus der Frucht frei zu setzen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 27.10.08]
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01.01.2010