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Radspinne in der Sahara entdeckt  
  Eine Spinne, die nicht nur vorwärts rollt, sondern ihre Bewegung durch die Beine auch noch beschleunigen kann, hat ein Berliner Forscher am Rande der Sahara entdeckt.  
Beine werden zu Rad
Bislang war nur von der Goldenen Radspinne (Carparachne aureoflava) aus der Namib-Wüste im Südwesten Afrikas bekannt, dass sie ihre Beine zu einem Rad formen und damit passiv Sanddünen hinunterrollen kann.

"Aber im Gegensatz dazu konnte unsere Spinne durch Beinarbeit ihr Rollen beschleunigen", berichtet Ingo Rechenberg vom Fachgebiet Bionik der Technischen Universität Berlin, der das Tier durch Zufall auf einer Forschungsreise entdeckte.
Die Radspinne
 
Bild: TU Berlin

Einmal lauernd, einmal eine Düne hinunter rollend.
Gattung geklärt, Art unsicher
Ein Spinnenexperte des Senckenberg-Instituts in Frankfurt am Main konnte ein konserviertes Exemplar der Rollspinne bereits als Männchen der Gattung Cebrennus zuordnen. "Ob es sich tatsächlich um eine neue Art handelt, kann man zweifelsfrei erst nach der Untersuchung eines weiblichen Tieres der gleichen Art feststellen", erläutert Rechenberg.

Der Forscher konnte noch ein zweites Exemplar fangen und lebendig nach Deutschland bringen. Es ist jedoch noch unklar, ob es ein Weibchen ist.
Rollen energiesparender als Laufen
Rechenberg, der als Bioniker reibungsarme Oberflächen entwickelt und dafür unter anderem schlüpfrige Echsen im Dünensand studierte, findet vor allem die Fortbewegungsart der Spinne inspirierend:

"Auf einem geeigneten Untergrund ist Rollen deutlich energiesparender als Laufen", sagt er. "So ein System zu entwickeln, wäre zum Beispiel für eine Marsmission interessant."

[science.ORF.at/APA/dpa, 11.11.08]
->   Ingo Rechenberg
->   Forschungsprojekt "Sandfisch"
 
 
 
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01.01.2010